Neue Höhepunkte
Das Violinkonzert Beethoven´s wurde schon oft als quasi "die Mutter der Violinkonzerte" angesehen, trotzdem gibt es bis heute nur wenige so schlüssige und samthaft stimmige Aufnahmen wie diese. Obwohl praktisch alle berühmt gewordenen Geiger sich dieses Konzertes annahmen (oder besser: unterwunden haben), waren m. E. bislang erst fünf rundum wirklich gelungene Aufnahmen auf CD vorhanden: Arthur Grumiaux 1966 London, Kyung Wha Chung 1979 Wien, Karin Adam 1992 Katowice, Hilary Hahn 1998 Baltimore und Leonidas Kavakos 2019 München. Dabei sind bislang sogar die Damen im zahlenmäßigen Vorteil gegenüber den männlichen Solisten. Die nun herausgekommene Aufnahme wurde schon 2018 in Moskau gemacht, aber erst vor kurzem veröffentlicht und ist mit den vorher genannten zumindest gleichauf, wenn nicht sogar besser, anzusehen.
Vom Beethoven´schen Tripelkonzert wird m. E. nach allzu vielen durchschnittlichen Versuchen sogar erst diese Aufnahme der Musik wirklich gerecht und ist geschlossene und einheitliche Interpretationskunst auf höchstem Niveau geworden, die auf CD bisher noch nicht erreicht wurde! Allzu oft ist das Tripelkonzert zu beiläufig, gewollt lustig, oder nur als Klangkulisse für nebeinander spielende vituos wirken sollende Künstler geworden, anstatt eine durchdachte einheitliche Interpretation anzustreben wie sie hier gelungen ist.
Hier liegt also ein doppelter Höhepunkt für enrsthaftes Zuhören bereit.