Berührt
Es ist März 1945. Johann Meinert ist 25, Pilot und in den letzten Kriegswochen desertiert. Er schafft es bis zu Onkel und Tante und versteckt sich in der Scheune. Eigentlich will er nach Hause zu seiner Frau und dem wahrscheinlichen Baby, denn er weiß nicht, ob er schon Vater ist. Der letzte Brief seiner Frau liegt viele Monate zurück. Doch so gut er auch versucht, unsichtbar zu bleiben, wird das Nachbarsmädchen Frieda auf ihn aufmerksam. Und damit steigt die Gefahr, dass er verraten, entdeckt und damit getötet wird.
Das Buch berührt. Der Stil ist sehr direkt und oft kurz und relativ trocken. Trotzdem kann man die Geschichte des jungen Soldaten stets nachvollziehen. Seine Pläne und Wünsche, aber auch seine furchtbaren Ängste vor Entdeckung und Tod sind gut beschrieben. Auch die Entwicklung vom begeisterten Soldaten zu einem nachdenklichen Menschen, der nur Frieden und zu seiner Familie will, ist nachvollziehbar. Die Gefährlichkeit der damaligen Zeit ist klar erkennbar. Man drückt ihm einfach nur die Daumen, dass er es nach Hause schafft. Die Geschichte ist grob an die Erlebnisse des Großvaters des Autors angepasst. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man als Leser am Ende erfährt, ob er wirklich Vater geworden ist und ob er einen Sohn oder eine Tochter hat. Natürlich weiß man, dass es einen Sohn geben wird, der Vater des Autors ist. Aber ist es genau dieser im Buch erwähnte oder ein späteres Kind? Irgendwie wäre das für mich als Abschluss schöner gewesen.