Nicht für Schubladen gedacht
Gabby Young einen Paradiesvogel zu nennen würde, glaube ich, ihr nicht unbedingt Unrecht tun. Jemand, der sein ganz eigenes Ding macht und sich seine Platten über Kickstarter-Kampagnen von ihren Fans finanzieren lässt. Weil ihr sowieso nichts anderes übrig bleibt, so wie die Plattenindustrie momentan funktioniert.
Gabby Youngs musikalische Bandbreite ist riesig und ihre Stimme nochmal eine Nummer größer – was nicht weiter verwundert wenn man weiß, dass sie schon mit 12 Mitglied der National Youth Opera war. Gepaart mit einer enormen Ausdrucksstärke ist diese Stimme einfach zum Hinknien. Der Musikstil, sofern man von *einem* Musikstil sprechen kann, liegt irgendwo zwischen Jazz und Varieté der 20er/30er Jahre, der Tonfall immer dramatisch aber nie ernst gemeint, feinste britische Selbstironie. Aber es ist vor allem die Qualität der Songs, die dieses Album zum Hörvergnügen gemacht: Gut komponierte Musik gepaart mit Texten, die einen immer zum Lächeln bringen.
Nur zwei Anmerkungen noch:
- Die Platte läuft bei mir nie leise, immer bei voller Lautstärke.
- Ich freue mich darauf, auch die anderen zwei Alben in die Finger zu kriegen.