Es könnte ein Meilenstein werden
Auf der Suche nach einer Gesamtausgabe der Violinkonzerte von Saint-Saens bin ich auf diese Einspielung aus 2009 gestoßen. Als Vergleich diente mir die Einspielung mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Colin Davis und Isabelle van Keulen von 2006.
Um es vorweg zu nehmen, es ist eigentlich kein Vergleich. Zu groß sind die Differenzen, einerseits zwischen den Orchestern und andererseits den Solistinnen.
F. Clamagirand gelingt es unglaublich gut, die Nuancen, die Saint-Saens' Musik so deutlich charakterisieren, präzise herauszuarbeiten. Ihre Interpretation ist ungewohnt filigran, das Orchester folgt ihr unglaublich eng und erweckt den Eindruck eines feinen Gewebes. Während die Einspielung mit dem LSO wesentlich wuchtiger und kompakter wirkt, sind bei der vorliegenden Interpretationen die unterschiedlichen Stimmführungen, insbesondere der Bläser (ganz deutlich ist das bei den Flöten wahrzunehmen) klarer und strukturierter. Diese Einspielung hat Referenzniveau, an der sich andere messen lassen müssen.