Neuer Gustav Mahler Symphonien Referenzzyklus
Das audiophile schwedische
*Klassik Label BIS RECORDS*
hat soeben einen weiteren
brandneuen Gustav Mahler
Symphonien Zyklus im Super
Audio CD Tonformat heraus -
gebracht :
Der finnische Dirigent *Osmo*
*Vänskä* Chefdirigent des USA
stämmigen Minnesota Orchestra
(von 2003 bis 2022) nahm alle
zehn Gustav Mahler Symphonien
von 2016 bis 2024 in Mehrkanal -
tontechnik neu auf. G. Mahlers
zehnte Symphonie erfreulicher
weise in Deryck Cookes dritter
fünfsätziger Rekonstruktions -
Fassung aus 1989. Allein diese
dritte *Rekonstruktion von Deryck*
*Cook* anhören zu können ist ein
ganz großes Plus dieses Zykluses !
Vänskä hat ein bestens disponier -
tes Orchester auf seiner Seite und
eine Tontechnik durch welche alle
Subtilitäten mit d. nötigen Feinheit
vergegenwärtigt werden. Vänskäs
Lesart erfüllt alle Erwartungen die
man an eine Neuaufnahme dieses
Mahler Kosmoses stellen kann: Sie
wird der *Mahler’schen Polyphonie*
ebenso gerecht wie dem *Mahler’ -*
schen *Weltschmerz*, sie besticht
durch ein überaus idiomatisches
Orchesterspiel wie durch seine
hohe Bereitschaft zur Identifikation
mit dem Kaleidoskop der Gefühle
dieser Partitur gleichermaßen.
Vänskäs Finalsätze bleiben dem
Molto Espressivo nichts schuldig.
Sie scheinen vor Leidenschaft
beinahe zu bersten So gelingen
ihm ebenso beeindruckende
weit ausgreifende Spannungs -
bögen schreibt die Kritik.
Und was schreibe ich ???
Die Qualität der Tontechnik
und die akustisch hörbare
Plastizität sind wirklich auf
Anhieb sehr beeindruckend
und überaus perfekt !
Dieser neue Gustav Mahler
Symphonien Zyklus ist
erwartungsgemäß extrem
aufwühlend, überaus gut
musiziert, in seiner Klang -
transparenz beinahe uner -
reicht und für mich somit
neuartig frisch ! Er ist aber
keine Konkurrenz zu dem
früheren G.Mahler Zyklus
des mahlererfahrenen
Generalmusikdirektors
*Gabriel Feltz* denn beide
Zyklen sind auf ihre Art und
Weise einzigartig, unerreicht
und großartig !
Oft kann ich diese Werke nicht
anhören, sie wühlen mich allzu
sehr auf, weit mehr wie Ludwig
von Beethovens Symphonien !
Die SACD Technik vermittelt
den subjektiven Höreindruck
mitten im Orchester zwischen
den einzelnen Musikern zu
sitzen : Schon allein dieses
Faktum ist ein völlig neuer
Erfahrungsinhalt in der
kognitiven wie emotionalen
also holistischen Perzeption
von symphonischer Musik !
Insgesamt bleibt Osmo Väns -
käs Dirigat aber kontrolliert,
besonnen u. stets reflektiert.
Unkontrollierte emotionale
Ausbrüche erlebt man nicht -
das mir persönlich bis dato
unbekannte amerikanische
Minnesota Orchestra agiert
weltmeisterlich souverän, im
Klang der Streicher überaus
elegant, in den Klangfarben
äußerst bunt, in den Bläsern
höchstgradig präzise !
Osmo Vänskäs Dirigierstil
ist überaus fokussiert auf
die Darstellung von
Feinheiten und von Details
der an sich sehr komplexen
Mahler Partitur, seine Inter -
pretationen wirken dennoch
weder lehrmeisterlich aka -
demisch noch detailverliebt
plakativ, am ehesten präsen -
tieren sie einen ausgewogenen
Mix aus intellektueller Analyse
und kontrollierter Expressivität
mit vielen emotionalen Elemen -
ten die in ihrem emotionalen
Gehalt durch großes Selbstbe -
wußtsein punkten und dadurch
zu überzeugen vermögen.
Insgesamt punktet das Minne -
sota Orchester unter seinem
Chefdirigent Osmo Vänskä
durch seine hörbare Präferenz
an herrlichen Klangfarben in
vollem Orchestersound und
durch seine höchst präzise
intellektuelle Darstellung von
Partiturdetails die man derart
fein ausgestaltet u. detailreich
präsentiert selten in Gustav
Mahler Aufnahmen zu finden
gewohnt ist ! Also erneut eine
vorbehaltlos absolut überzeu -
gende und neue Referenzein -
spielung ohne wenn u. aber !
Der finnische Dirigent Osmo
Vänskä begann seine Musiker -
karriere als erster Klarinettist
beim philharmonischen
Orchester Turku und später in
der Philharmonie von Helsinki.
Er studierte Klarinette an der
Jean Sibelius Akademie in
Helsinki später bei Karl Leister
in Berlin. Nach seinem Dirigier -
examen 1979 wurde er Chef -
dirigent bei folgenden Orches -
tern
1. Sinfonia Lahti (1988 - 2008)
2. Isländisches Symphonie
Orchester
3. BBC Scottish Symphonie
Orchestra
4. Minnesota Orchestra
(2003 - 2022)
5. Seoul Philharmonic Orchestra
(ab 2020)
Richard Schnaitl
Rezensent aus Wien