Ermanno Wolf-Ferrari: Italienisches Liederbuch (Ausz.) auf CD

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Ermanno Wolf Ferrari (1876-1948) ist ein Komponist, der unter seiner Zeit gelitten hat, wie kaum einer seiner Kollegen. lmmer nur dem Schönen, Wahren und Guten zugewandt, musste er die Zerstörungsorgien zweier Weltkriege und damit den Untergang alles dessen, was ihm heilig war, unmittelbar miterleben. Er ging in die innere Emigration und schuf ein Werk voller Zartheit, Innerlichkeit und feinem Humor. Seine Opern – vor allem die »Neugierigen Frauen« und »Die Vier Grobiane« waren ein ganz entscheidender Einschnitt in der Musikgeschichte dieses Jahrhunderts: gegen den Wagnerschen Bombast für eine Mozartische Leichtigkeit in einem neuen Geist. »Komponieren heißt für mich singen.«

Die Melodie-Erfindung, der musikalische Einfall kam für Wolf Ferrari von der Sprache, und zwar von der italienischen, der Sprache seiner Mutter. So hatte er auch großes Interesse an italienischer Volkspoesie, wie sie namentlich aus der Toscana überliefert ist.

Die Mezzosopranistin Yvi Jänicke hat nun zusammen mit Bruno Canino Wolf Ferraris Liedschaffen noch eben jener Volkspoesie für uns eingespielt, Die 8 Rispetti op. l I und I2 und Auszüge aus dem italienischen Liederbuch op. 17. Als quasi lntermezzi gibt es die 3 Impromptus op. 13 und die 3 Klavierstücke op. l4.

Rezensionen

WDR am 22.​2.​96: »Wunderschöne Miniaturen.​ Schon beim zweiten Hören hat man das Gefühl, guten Bekannten zu begegnen, und wenn man in der richtigen Stimmung ist, kann man sich in den natürlich aufgenommenen Klavierklang und in die Stimme der Sängerin sogar ein wenig verlieben.​«
Tages-Anzeiger (CH) v.​ 20.​3.​96: »Eine geschickte Auswahl, mit blühendem Mezzosopran vorgetragen.​ Toskanische Volkspoesie, gefällig, einschmeichelnd – und irritierend zeitfremd.​«
H.​ Schönegger in FonoForum 5/96: »Voll strömende, meist aber schlank und locker fließende Stimme.​«