Wilhelm Petersen: Symphonie Nr.3 op.30 (CD)

Wilhelm Petersen: Symphonie Nr.3 op.30

Wilhelm Petersen (1890-1957)

Symphonie Nr.3 op.30

Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, Constantin Trinks

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Wilhelm Petersen (1890-1957): Symphonie Nr.3 op.30, CD

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Künstler: Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, Constantin Trinks
Label: Profil, DDD, 2022
Bestellnummer: 11133486
Erscheinungstermin: 10.2.2023

Petersens dritte Sinfonie in cis-moll wurde 1934 unter der Leitung von Karl Friderich in Darmstadt uraufgeführt; eine weitere Aufführung folgte am 24. September 1935 unter Hermann Abendroth in Berlin.

Die vorliegende Aufnahme ist die erste, die von diesem Werk gemacht wurde. Petersen schrieb für die Septemberausgabe 1935 der Zeitschrift für Musik einen kurzen sachlichen Kommentar zu seiner Dritten Symphonie.

Nur an wenigen Stellen weicht der Text von einer nüchternen Abfolge der Ereignisse ab und gibt mit Begriffen wie »tragischer Höhepunkt«, »Zusammenbruch«, »zarte Verklärung« den »Inhalt« der Musik an.

Rezensionen

»Verglichen mit den Sinfonien Wilhelm Furtwänglers, ist Petersens Dimensionierung kaum knapper - die dreisätzige Dritte Sinfonie cis-Moll op. 30 (1934) dauert eine gute Stunde. Doch kommt, dank vorzüglicher Materialverarbeitung und gutem Formgefühl, nicht das Gefühl von Langatmigkeit auf - möglicherweise auch dank der Wiedergabe durch das Radio-Symphonie-Orchester Frankfurt unter Constantin Trinks, die mit Verve, Freude an der Erkundung der Petersen'schen Klangfarben und gutem Gefühl für Form und Balance das vergessene Werk lebendig werden lassen. Da ist vieles nicht einfach heroisch oder poetisch - wie bei vielen Zeitgenossen eröffnet Petersens Musik ein reiches Spektrum an Facetten und Stimmungen, die liebevoll nicht nur ausmusiziert werden, sondern auch im großen Ganzen den ihr zustehenden Platz erhalten.« (klassik.com)

»Eine der großen Wiederentdeckungen des vergangenen Jahres ist die Symphonik von Wilhelm Petersen, dessen 1934 uraufgeführte dritte Sinfonie von Constantin Trinks und dem hr-Sinfonieorchester exzeptionell eingespielt wurde. (...) Constantin Trinks animiert das Orchester bei diesem sicher nicht einfach zu spielenden Stück zu einer fulminanten Leistung.« (Tom Reinhold in Fono Forum 2/24)

Tracklisting
Details
Mitwirkende

Disk 1 von 1 (CD)

Sinfonie Nr. 3 cis-moll

1 1. Un poco sostenuto
2 2. Andante ma non troppo
3 3. Finale: Allegro molto

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Wilhelm Petersen (1890-1957)

Symphonie Nr.3 op.30

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Bewertungen und Rezensionen

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5,0

Booklet:: 5,0 von 5
Gesamteindruck:: 5,0 von 5
Klang:: 4,5 von 5

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18 Bewertungen

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1

2 Rezensionen

Anonym

06.02.2023

Booklet:: 5 von 5
Gesamteindruck:: 5 von 5
Klang:: 5 von 5

Petersen und seine Sinfonik (im Unterschied zu der von Bruckner), besonders seine 3. Sinfonie

Daß ich die Musik Wilhelm Petersens (1890 Athen – 1957 Darmstadt) früh kennen gelernt habe, ist ein Zufall, angesichts der Unbekanntheit dieses Komponisten: mit 16 Jahren habe ich einer Aufführung seiner "Großen Messe" op.27 in der Darmstädter Stadtkirche unter Hans Drewanz beigewohnt.
Nach den ersten Klängen des "Kyrie" war ich fasziniert und überzeugt, daß so moderne Musik klingen müsse. Dabei war diese Musik schon damals ca. 40 Jahre alt.
Woher kam dieser Eindruck von Modernität, obwohl die Musik weitgehend tonal ist und bestimmt nicht in der Strömung der neuen Wiener Schule und der damals von mir fleißig besuchten Kranichsteiner Musiktage in Darmstadt liegt?
Diese Musik biedert sich nicht an, sie ist nicht "romantisch", "gefühlvoll", nicht beschreibend oder illustrativ und schon gar nicht "volkstümlich". Sogar von der damals modernen Richtung atonaler bzw. zwölftonmäßig gebundener Musik hat sich Petersen (nach seinem 1. und 2. Streichquartett) wieder distanziert, es machte ihm nichts aus, nicht mehr als "moderner" Komponist zu gelten. Es war keine Rückwärtsgewandtheit, die ihn zur Tonalität zurückkehren ließ - und sein nach wie vor eigenwilliger Umgang mit der Tonalität hätte wohl zu einigen tadelnden roten Strichen eines Harmonielehre-Professors geführt. Manche Übergänge und Schlüsse, charakteristisch für Petersen, "gehen gar nicht" – zum Beispiel die höchst reizvolle und auch rhythmisch eigenwillige Klavier-Begleitung des Wunderhornliedes "Herzog Ulrich" (op.12,4), mit Triolen und punktierten Notenwerten ein "typischer Petersen".

Es heißt gelegentlich, seine Sinfonik klinge wie Bruckner. Hören Sie sich die jetzt endlich als Tondokument verfügbare 3. Sinfonie an: klingt das wie Bruckner? Nein, es klingt wie Petersen und wie sonst gar nichts. Bruckners Expositionen in den Kopfsätzen bestehen häufig aus drei ausladenden Themengruppen, nach einer relativ kurzen "Durchführung" enden diese Sätze mit einer ebenso ausladenden Reprise, in der die drei Themenblöcke gerne übereinander geschichtet werden. Bei Petersen dagegen herrscht während des ganzen 1. Satzes kleinteilige motivische und kontrapunktische Arbeit. Soll man von zwei Themen sprechen? Ein aufsteigendes Motiv aus punktierten Noten und ein absteigendes Motiv aus wenigen Tönen, das wie eine Antwort auf ersteres wirkt. Diese beiden verschlingen sich während des ganzen Satzes und wirken beinahe wie zwei Teile eines einzigen Themas. Das hat mit Bruckner recht wenig zu tun.
Eher schon erinnert der langsame Satz an die spätromantische Tradition und auch an Bruckner, wo ein ausgreifendes Thema oder eine "Melodie" in wechselnder harmonischer und orchestraler Beleuchtung und mit immer neuen Gegenstimmen dahinströmt. Damit ist Schluß im 3. (dem letzten) Satz, in dem wieder die kleinteilige und kontrapunktische Dichte vorherrscht.
Gänzlich fehlt bei Petersen die "Frömmigkeit", die bei Bruckner immer durchscheint, der immerhin seine neunte und letzte Sinfonie ohne große Umstände gleich "dem lieben Gott" gewidmet hat. Bei Petersen ist es radikale und sehr souveräne Introvertiertheit, die sich keinen Deut um die Publikumsgunst schert. In diesem Sinne also "moderne" Musik, die allerdings keinem jeweils modernen Trend unterliegt und daher immer "unzeitgemäß" bleiben wird.

Diesem Werk wird es wohl ergehen wie seinem Schöpfer zu Lebzeiten: es wird sicher kein Publikumsliebling, aber einigen wird es gefallen. Und für die wird es künftig hoffentlich noch mehr auch von seinen Orchesterwerken auf Tonträgern geben, was sich kennen zu lernen lohnt. Unter den Tonträgern, die jetzt schon verfügbar sind, möchte ich noch auf die schon genannte Große Messe hinweisen, eine Aufführung im Mainzer Dom (CD Wergo 286 213-2, Label Code 0846), leider etwas hallig; auf die Aufnahme seines wunderbaren Klavierquartetts op. 42 (CD Bayrischer Rundfunk, "edition hera", LC 02927). Und, last not least, auf die Lieder, u.a. Shakespeare-Lieder und Wunderhornlieder, ebenfalls auf CD verfügbar (CD EigenArt 10280, LC 07033). Gerade in den Liedern zeigt sich die introvertierte "Einsamkeit" dieses Komponisten. Wer mit den Vertonungen von Hugo Wolf etwas anfangen kann, der wird auch hier fündig: eine ähnliche Kunst, sich an das Metrum der Gedichte eng anzulehnen und aus ihm direkt den musikalischen Einfall zu gewinnen.
Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem erhaltenen Schaffen des Komponisten Wilhelm Petersen, bei dem es noch einiges zu entdecken gibt.

Anonym

17.01.2023

Booklet:: 5 von 5
Gesamteindruck:: 5 von 5
Klang:: 4 von 5

Empfehlenswert

Sehr schöne Aufnahme eines interessanten Werkes, dass sich zwischen Brahms 3. Sinfonie UND DEN Werken von Mahler bewegt.

Ein Kommentar

Anonym

05.02.2023

Tolle Musik

Beglückend schöne und ergreifende Musik, spätromantisch, großes Orchester, aber auch zarte Soli, sehr gut interpretiert vom RSO des Hessischen Rundfunks unter dem genialen Constantin Trinks

Wilhelm Petersen: Symphonie Nr.3 op.30