Wolfgang Mitterer: Kammermusik "Music for checking e-mails" auf 2 CDs

Ein Wanderer zwischen Klangwelten
Wolfgang Mitterer ist als ”missing link“ eine einzigartige Erscheinung zwischen klassischem Instrumentarium und Elektronik. Von der Orgel bis zum Synthesizer, vom Orchester bis zu Pro Tools, vom Tape-Deck bis zum state-of-the-art Computer ist der Komponist unterschiedliche Klangwelten bereits virtuos abgegangen.

In dieser Produktion werden Aspekte der verschiedenen Zugänge und unterschiedlicher Hörgewohnheiten miteinander verbunden. Die kommunikative Geste des „email checkens“ fungiert als Symbol für die längst neuzustellende Frage, wie Ambient, diese Variante der Elektronischen Musik mit ihren sphärischen Klängen, und Zeitgenössische Musik im Heute zusammen finden. Mitterer kombiniert seine eigenen Produktionen mit Material aus dem col legno-Bestand und einem präparierten Klavier. Klassiker wie Bruckner, Tschaikowsky, Mozart und Beethoven schicken ihre Messages. Seine verwendete Technik nennt er selbst: „Wie malen auf Leinwand.“

Rezensionen

FonoForum 04/10: "Wolfgang Mitterers "Music For Checking E-Mails" präsentiert sich denn auch als Sammelsurium elektronisch generierter Soundlandschaften, mit Samplings aus den letzten zehn Jahren.​ Sie spiegeln die grundsätzlich multimediale Arbeits weise des Österreichers zwischen Komposition, Improvisation, avanciertem Jazz, Klanginstallation, Performance, Musiktheater, Elektronik und Orgelspiel sozusagen en miniature.​ Mitterers subversive Dekontextualisierungen des Vertrauten erzeugen dabei ganz unterschiedliche Resultate: mal spannende Legierung, mal akustische Tapete - Musik, um seine Mails zu lesen.​ Stücke wie "hallo mr.​ bruckner" und "pjotr ilijitsch" offenbaren aber auch die Schattenseiten reinen Samplings, wenn elektronische Beats, Realgeräusche, Stimmengewirr und Versatzstücke aus romantischer Orchestermusik in einen Topf geschmissen werden, ohne zueinander zu finden.​"