Gioacchino Rossini: Wilhelm Tell (in frz.Spr./Deluxe Edition) auf 3 CDs

Der legendäre Apfelschuss, der Freiheitskampf der Schweizer mit Rütlischwur und viel alpinem Lokalkolorit: Das ist Gioachino Rossinis letzte Oper »Guillaume Tell«, die jetzt zum künstlerischen Meilenstein eines der renommiertesten Operndirigenten der Welt geworden ist: Antonio Pappano, der seit seiner gefeierten Einspielung des »Stabat Mater« mit Anna Netrebko und Joyce DiDonato Rossini für seine Diskografie entdeckte.

Pappanos »Tell« in der französischen Originalfassung nach der kritischen Notenausgabe ist ein Live-Mitschnitt der konzertanten Aufführungen vom Oktober/ Dezember 2010 aus dem Auditorium Parco della Musica in Rom. Schon die Konzerte sorgten in der Opernszene für Begeisterung: So erklärte Opernwelt, die Produktion lohne sich schon allein »wegen Gerald Finley: Der britische Bassbariton liefert ein grandioses Porträt des Titelhelden (...) Daneben nutzt der Amerikaner John Osborn die Chance, als Rossini-Tenor erster Klasse auf sich aufmerksam zu machen. Für die Horrorpartie des Arnold bringt Osborn nicht nur eine durchdringende Höhe mit, sondern auch exemplarisches Stilgefühl.« Pappano, wegen seiner Einspielung des »Stabat Mater« von der Zeitschrift FonoForum zum »Sängerflüsterer« gekürt, sorgt für die fulminante Neuinterpretation eines Werkes, das viel zu unbekannt geblieben ist. Rossini, der mit dieser Grand Opéra nach Friedrich Schillers Drama 1829 in Paris seine Karriere als Opernkomponist krönte, bereitet hier mit den gewaltigen Chor-Tableaux bereits den großen romantischen Stil von Verdi und Wagner vor.

Rezensionen

Das Opernglas 07/11: »Gerald Finleys dunkle Stimme keine Schwachpunkte auf, intoniert beweglich, aber, wo nötig, auch mit einem Nachdruck, in dem sich Autorität mitteilt.​ In der eminent schwierigen Tenorpartie des Arnold ist John Osborn zu hören.​ Selbst wenn man bedenkt, dass der Mitschnitt aus dem Material mehrerer konzertanter Aufführungen zusammengesetzt ist, gilt: Hut ab vor Osborns Leistung! Antonio Pappano ist ein Dirigent, der nicht nur auf die vokalen Belange Rücksicht zu nehmen, sondern auch das Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia singen zu lassen versteht.​«