Nicht das beste Buch der Autorin, aber dennoch sehr unterhaltsam.
Mhairi Mc Farlane – Sowas kann auch nur mir passieren
Georgina hat es in den letzten Jahren, insbesondere nach dem Tod ihres Vaters nicht besonders leicht gehabt. Ihre Mutter und ihre Schwester halten sie für verantwortungslos und unorganisiert, weil sie immer noch kellnert und in einer WG wohnt. Zwar ist sie mit einem Schauspieler zusammen, aber sie trägt noch immer keinen Ring und Kinder sind auch nicht in Sicht.
Kurzum: Sie ist eine Niete in allem und das lassen sie Georgina auch zu jeder Zeit spüren.
Die Familie fühlt sich bestätigt, als Georgie ihren Job verliert und als sie die Beziehung zu Robin beendet, nachdem sie ihn inflagranti erwischt.
Als sie ein neues Jobangebot von einem Pub bekommt, schlägt sie sofort zu und plötzlich steht ihre Jugendliebe Lucas vor ihr, der sie aber nicht erkennt.
Einerseits ist es Georgina recht, aber andererseits erwachen die Gefühle für den jungen Mann wieder aufs Neue...
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und auch wenn ich mich bei „Sowas kann auch nur mir passieren“ gut unterhalten gefühlt habe, kommt es an die letzten drei Bücher nicht ganz heran.
Ja, der Schreibstil ist flüssig, die Story ein Pageturner und es gibt eine gute Balance aus Spannung, Emotionen und Humor, aber dennoch fehlte mir hier etwas. Es gab streckenweise sehr zähe Passagen, die nicht so recht zur Story passen wollten, was ich sehr schade fand. Letztendlich wird hier die Beziehung zum Vater zu sehr in den Fokus gestellt und wie die Familie mit Georgina umgeht hat mich sehr oft wütend gemacht.
Die Figuren wurden gut ausgearbeitet, manchmal sogar zu gut, sodass ich schnell eine Antipathie zur Familie aufgebaut habe und Georgina nicht so recht ins Bild passen wollte. Einerseits ist sie tough, andererseits hat sie eine Mauer voller Zweifel um sich aufgebaut, was manchmal schon recht anstregend war.
Lucas gefiel mir gut, keine Sekunde habe ich gedacht, dass er Georgina nicht erkennt, dass er dann zufällig auch noch reich und heiß ist, erfüllt zwar das Klischee, aber das erwarte ich bei solchen Storys auch. Die Liebesgeschichte war eher schwach, man spürt zwar die Anziehung aber hier hätte es auch durchaus etwas heißer oder zumindest mit mehr Tempo voranschreiten können.
Kitty war eine nette Abwechslung, und von ihr hätte ich gerne mehr gelesen.
Letztendlich waren es mir zu viele Themen die in diese Story gepackt wurden, sodass es stellenweise einfach zu überladen wirkte. Von Realitätsnähe kann nicht wirklich die Rede sein, aber trotzdem... ich habe mich gut unterhalten gefühlt, ein tolles Buch zum abschalten und ich habe es in einem Rutsch gelesen.
Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn mir die Vorgängerbände besser gefallen haben.
Es ist eben eine seichte Unterhaltungsgeschichte mit vielen Nebensträngen, die zum lachen, zum weinen und zum mitfiebern anregen.
Das Cover hat Wiedererkennungswert und passt zu den bisher erschienenen Büchern.
Fazit: Nicht das beste Buch der Autorin, aber dennoch sehr unterhaltsam. 4 Sterne.