Abwechslungsreiche, gesundheitsbewusste und z.T. ausgefallene Rezepte mit einem schönen Theorieteil
Zur Autorin:
Dr. Libby Weaver studierte an der University of Newcastle und machte dort ihren Bachelor of Health Science ( Ernährung und Diätetik ) mit Auszeichnung und promovierte im Anschluss in Biochemie. Sie zählt zu den gefragtesten Ernährungsexperten in Australien und Neuseeland und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
Zur Aufmachung des Buches:
Quadratisch (22 x 23 cm) – praktisch - gut. Im flexiblen Softcover und einer Stärke von 175 Seiten gehört dieses Kochbuch in die handliche Kategorie, das man z.B. auch mal während des Umrührens in einer Hand halten und lesen kann. Dafür kann man es nicht offen auf der Arbeitsfläche liegen lassen, ohne die leichtere der beiden Hälften zu beschweren.
Zum Inhalt / Meine Meinung:
Vorangestellt ist eine Einleitung zum Thema „Stoffwechsel-Geheimnis – Die richtige Ernährung – so funktioniert´s!“. Wer bereits das Buch „Soffwechsel-Geheimnis“ der Autorin kennt (sehr zu empfehlen!), wird hier wenig Neues (z.B. Ausführungen zu Trennkost) finden. Für alle anderen ist es aber eine sehr schöne Zusammenfassung der wichtigsten Ernährungsthesen der Autorin, die sich u. A. mit der Funktionsweise der Leber beschäftigt oder auch mit dem pH-Wert im Verdauungstrakt. Nach einer Seite „Anmerkungen zu den Rezepten“ (S. 27) – z.B. dass eine Tasse 250 ml entspricht – geht es dann mit dem Rezeptteil los.
Das Layout ist hierbei klar strukturiert und die einzelnen Rezepte sind übersichtlich und zumeist auch mit ansprechenden Bildern präsentiert. Zu allen Rezepten gibt es eine prägnante, kurze Einleitung mit dem Fokus auf den Gesundheitsaspekt. Es folgen jeweils Angaben über die Menge (z.B. 2 – 3 Personen) sowie die Zubereitungszeit in Minuten. Erstaunlicherweise bin ich gleich bei mehreren Rezepten – teilweise deutlich – schneller fertig gewesen als angegeben, was mich sehr gefreut hat (meistens benötige ich länger als die in anderen Kochbüchern angegebenen Zubereitungszeichen). Die Zutatenlisten sind des Öfteren länger und beinhalten auch außergewöhnliche Zutaten. Im Glossar werden aber viele davon erklärt, inklusive Beschaffungs-Tipps. Einige Zutaten kann man aber auch problemlos gegen andere austauschen (z.B. normale statt weizenfreie „Tamari“-Sojasauce).
Der Rezeptteil wartet mit insgesamt 88 Rezepten auf und unterteilt sich in die folgenden sieben Kapitel:
1. Frühstück: 11 verschiedene Rezepte, von denen ich insbesondere das „Kräuter-Rührei“ und den „Kokosjoghurt“ (beides S. 38) empfehlen kann. Die ebenfalls in diesem Kapitel aufgeführten „Kartoffelpuffer“ (S. 42) haben wir – zusammen mit selbstgekochtem Apfelmus – als vollwertiges Mittagessen gegessen. Sie sind sehr lecker und schnell & unkompliziert zuzubereiten.
2. Smoothies und Drinks: Hier gibt es neun sehr leckere und teilweise sehr schnell zubereitete Rezepte zu entdecken, wie etwa den „Bananan-Beeren-Kokos-Smoothie“ (S. 50) oder auch die „alkoholfreie Pina Colada“ (S. 54). Auch ein Rezept für Mandelmilch ist enthalten, wobei man hierfür einen leistungsstarken Mixer zu Hause haben sollte.
3. Mittagessen: 17 sehr vielfältige Rezepte, von denen ich insbesondere die sehr leckere „Thai-Kürbissuppe“ (S. 64; allerdings 17 verschiedene Zutaten) und die „Supergrüne Frittata“ (S. 74; die wirklich schnell gemacht!) empfehlen möchte.
4. Snacks: Acht kleinere Snacks, die ich teilweise eher unter „Desserts“ subsumiert hätte, wie beispielsweise die „einfache Schokoladentrüffeln“ (S. 94) oder auch den „Möhrenkuchen mit Kokos-Cashew-Glasur“ (S. 96), der eine ziemlich umfangreiche Zutatenliste aufweist.
5. Abendessen: Die Rezepte zum Abendessen sind mit 19 verschiedenen Gerichten wieder umfangreicher und größtenteils auch als Mittagessen gut geeignet, wie z.B. die sehr leckere „Möhren-Cashew-Mais Suppe“ (S. 108), für die ich tatsächlich nur rd. 60 statt der angegebenen 90 Minuten benötigt habe.
6. Dressings und Würzsaucen: 14 Rezepte von klassisch („Mayonnaise“; S. 142) bis exotisch, wie z.B. die „rote Satay-Sauce“ (S. 136). Aufstriche / Dips, wie z.B. „Rote Bete Humus“ (S. 138), finden sich ebenfalls in diesem Kapitel
7. Desserts: Auch wenn dieses Kochbuch „Power-Rezepte zum Abnehmen“ verspricht, sind dennoch 10 Dessertrezepte enthalten, die bei einer klassischen Diät wohl niemals auf dem Speiseplan stehen würden, wie z.B. die extrem verführerische „Himbeer-Macadamia-Torte mit Schokoladenganache“ (S. 152). Das Rezept für die einfach „nur“ selbstgemachte Schokolade (S. 154) ist eine tolle Basis zum Experimentieren mit eigenen Schokoladenkreationen.
Viele der Rezepte laden zum Variieren und Experimentieren ein und schmecken auch gut, wenn man die ein oder andere exotische Zutat gerade mal nicht im Haus haben sollte (z.B. Kafirlimettenblätter). Darüber hinaus habe ich einige Zutaten kennen und schätzen gelernt, die ich inzwischen auch gerne bei anderen Rezepten mit einsetze, wie z.B. Kokosmilch / -öl oder auch Cashew-Kerne.
Abgerundet wird das Buch durch vier weitere Rubriken. Auf der einseitigen Übersicht „Speisekammer-Grundausstattung“ (S. 168) steht zu Lesen, was laut der Autorin in der gesunden Küche nicht fehlen darf. Bei Nüssen, Samen, Gewürzen & Co kann ich das durchaus verstehen, frische Gemüse wie z.B. Brokkoli und Möhren gehören für mich allerdings nicht zur „Grundausstattung“, da ich sie lieber anlassbezogen frisch kaufe. Die halbseitigen „Hinweise zur Lagerung“ (S. 169) sind für meinen Geschmack recht kurz gehalten und gehören in dieser Form eher in die Rezepte selbst. Das „Glossar“ hingegen (S. 169 – 171) und das Rezeptverzeichnis (S. 174 / 175) finde ich wiederum sehr hilfreich. Letzteres ist alphabetisch sortiert und integriert auch nach Zutaten (d.h. z.B. der „Linsen-Süßkartoffel-Auflauf“ findet sich im Rezeptverzeichnis einmal unter „L“ wie „Linsen“ und dann nochmal unter „S“ bei „Süßkartoffeln“)
FAZIT:
Rd. 90 sehr abwechslungsreiche, größtenteils gesundheitsbewusste und zum Teil außergewöhnliche Rezepte, die den eigenen Speiseplan durchaus bereichern.