tolle Geschichte, tolle Charaktere, toller Einstieg in die neue Serie.
J.R. Ward – Into the fire
Ann war Feuerwehrfrau doch bei einem Einsatz wird sie schwer verletzt und muss von nun an ohne ihre linke Hand leben. Sie rappelt sich hoch und arbeitet Monate später nach dem Unfall als Brandermittlerin.
Danny, der Ann aus den Flammen gerettet hat, wurde dabei ebenfalls schwer verletzt. Nach einer großzügigen Genesungszeit ist er wieder bei seiner Feuerwache, doch die Geschehnisse und die Schuldgefühle an Anns Behinderung halten in nächtelang wach.
Ann ermittelt in einer Reihe von Lagerhausbränden die „ihrem“ letzten Feuer nicht unähnlich sind. Bei den Ermittlungen läuft sie immer wieder Danny über dem Weg, der es ihr schwer macht, ihn zu ignorieren, denn ihre letzte gemeinsame Nacht hat alles für Ann verändert. Doch seit dem ist so viel passiert und obwohl sie selbst gelernt hat, mit der Situation klar zu kommen, hadert sie damit, wie Danny die Behinderung aufnehmen wird.
Je tiefer sich Ann in die Ermittlungen begibt, desto lebensgefährlicher wird es für sie, denn ihr Hauptverdächtiger ist nicht nur stinkreich sondern auch sehr mächtig. Und dann bleibt immer noch die Frage, wen er für die Drecksarbeit angeheuert hat oder ob er sich selbst die Finger schmutzig macht.
Zuerst möchte ich noch ein paar Worte zu der Novelle „Into the heat“ schreiben, die ich eigentlich gut fand, mich aber dennoch sehr enttäuscht hat. Jetzt sogar noch mehr, denn ungefähr die Hälfte von „Into the heat“ steht auch in „Into the fire“, nämlich alles ab dem Einsatz beim Lagerhausbrand.
Das enttäuscht mich sehr, denn so bleibt als wirklich wichtiges Schlüsselerlebnis nur die Hochzeit und das „erste Mal“ zwischen Danny und Ann als Vorgeschichte und die hätte man hier in der Story auch wirklich gut unterbringen können.
Da bin ich tatsächlich das erste mal sehr enttäuscht von der Autorin, denn die Kosten für die Novelle hätte man sich sparen können, auch wenn es nicht viel ist, und mit dem Wissen von jetzt, hätte sie deutlich weniger Sternchen von mir bekommen!
Jetzt kommen wir aber zu „Into the fire“.
Der Erzählstil ist modern und lockerleicht, die Story wird schnell zum Pageturner und kann durch die gute Mischung aus Spannung und Emotionen punkten. Die Handlung hält alles bereit, was ich von der Autorin erwartet habe: tolle Charaktere, eine Story, die mich schnell gefangen genommen hat, eine gute Portion Humor aber auch intensive Gefühle, ein bisschen Erotik, die angenehm beschrieben wurde und glaubhaft wirkte, ein paar Irrungen und Wirrungen, einige Überraschungen aber vor allem ein Happy End, wenn auch teilweise anders als gedacht.
Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, wirken lebendig und glaubhaft. Die Facts zu Brandermittlungen und zur Tätigkeit der Feuerwehr wirken realistisch, ich denke, da hat die Autorin gut recherchiert.
Ann ist eine Kämpferin, sie ist tough, hat das Herz am rechten Fleck und doch ist sie nicht die unfehlbare Heldin, was mir gut gefällt. Es ist leicht sie hier zu mögen, da sie trotz der traumatischen Verletzung ihren Lebenswillen nicht aufgibt und sich zurück kämpft. Das ihr Bruder der Chef der Feuerwache ist, oder das ihr Vater ebenfalls bei der Feuerwehr war und bei einem Brand ums Leben gekommen ist, sind ein paar gut eingebaute Twists.
Danny ist mir ebenfalls schnell ans Herz gewachsen, nach außen hin ein Draufgänger und Weiberheld, aber wenn man mal hinter seine Fassade blickt ist er ein Mann, der mitfühlt, der sich an einigen Tagen einsamer als sonst fühlt, der sympathisch und charmant ist, aber auch ein Mann der für andere einsteht. Das gefiel mir sehr gut.
Die Dynamik zwischen beiden Hauptfiguren ist gut gelungen, denn der Leser bemerkt schnell die enorme Anziehungskraft, aber auch wie die beiden immer wieder versuchen dagegen anzukämpfen, was nicht zuletzt am schlechten Ruf von Danny liegt.
Die Handlung selbst bietet ein paar nette Twists, was die Story spannender macht und Potenzial für weitere Fortsetzungen bietet.
Die Handlungsorte sind angenehm und bildhaft ausgearbeitet, sodass ich mich noch besser in die Story habe reinfallen lassen können.
Die Geschichte um Ann und Danny ist kurzweilig, sinnlich aber auch spannend. Die Mischung ist hier sehr gut gelungen. Auch wenn ich total über die Novelle enttäuscht bin, kann ich „Into the fire“ einfach keinen Punkt abziehen, da die Story klasse ist und mich wieder einmal gut unterhalten hat.
Ich hatte ein paar schöne Lesestunden, in der ich das Buch nicht zur Seite legen konnte.
Und deshalb bekommt auch dieses Buch eine Leseempfehlung von mir.
Das Cover ist sehr hübsch, ein netter Blickfang.
Fazit: tolle Geschichte, tolle Charaktere, toller Einstieg in die neue Serie. 5 Sterne.