Der Tod bohrt nach
Dr. Leocardia Kardiff wird wieder einmal von ihrer grenzenlosen Neugierde gepackt. Dass Notfallpatient Dietrich Möwe etwas von „um Leben und Tod“, „Gift“ und „seine liebste Annika erretten“ murmelt und ihre Praxis ohne Behandlung mit dem Versprechen, zur nächsten regulären Sprechstunde wiederzukommen, fluchtartig verlässt, macht Leo zunächst nur stutzig. Als Möwe jedoch nicht wie versprochen erscheint und sie zudem erfährt, dass eine Studentin namens Annika mit gleicher Wohnanschrift wie Möwe vermisst wird, erwacht der Spürsinn der Hobbydetektivin…
„Der Tod bohrt nach“ ist bereits der dritte Fall für die 45-jährige Zahnärztin aus Köln, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.
Isabella Archan hat einen sehr unterhaltsamen Schreibstil, der den Leser schnell in das Geschehen hineinzieht. Die Autorin erzählt den Krimi nicht nur aus Sicht von Hobbydetektivin Leo, sondern präsentiert das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man auch einen guten Einblick in die Ansichten und Beweggründe der weiteren Akteure erhält. Dazu gehört neben dem offiziellen Ermittler – Hauptkommissar Jakob Zimmer, Leos Liebster und natürlich ganz und gar nicht begeistert von ihrer Schnüffelei und ihren spontanen Alleingängen – zum Beispiel auch der Mörder.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin für Leos Part die Ich-Perspektive gewählt hat und Leo selbst von ihren Erlebnissen erzählen lässt, da man so alles, was die Zahnärztin beschäftigt und was ihr während ihrer Ermittlungen widerfährt, sehr intensiv miterlebt.
Nicht nur die Ermittlungen wirbeln Leos Alltag durcheinander, auch ihr Familienleben ist überaus turbulent – dafür sorgt neben ihren pubertierenden Zwillingstöchtern ganz besonders Leos Vater, der völlig überraschend bei ihr einzieht und sich zudem berufen fühlt, sich als ehemaliger Inhaber der Praxis in Leos Behandlungsmethoden einzumischen.
Amüsiert habe ich mich auch über Britti Poster, geschwätzige Zahnarzthelferin und äußerst unterhaltsame Nebendarstellerin. Britti hat einen vermeintlichen Bösewicht im Visier und macht sich gemeinsam mit Leos Vater daran, ihren eigenen Fall zu lösen.
Das Lesen und Mitermitteln hat großen Spaß gemacht - „Der Tod bohrt nach“ ist ein humorvoller Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilige, spannende Unterhaltung bietet.