Nicht Marco Polo war, wie man meinen könnte, der bekannteste Reisende des Mittelalters. Ein anderer machte ihm diesen Rang streitig: John Mandeville, ein Engländer, über den man bis heute so gut wie nichts weiß. Der Grund für seine Popularität: der vorliegende Reisebericht, in zahlreichen Handschriften kursierte, nach Erfindung des Buchdrucks immer wieder neu aufgelegt wurde und bald in viele Sprachen übersetzt war. Doch schon im 19. Jahrhundert begann man am Wahrheitsgehalt der Schilderungen Mandevilles zu zweifeln. Hatte er seine Reisen selbst unternommen? Hatte er die vielen wunderlichen Länder und Städte wirklich gesehen, von denen er so anschaulich berichtet? War er tatsächlich im Heiligen Land gewesen und bis nach China, an den Hof des Großkhans der Mongolen gereist? Die gleichen Zweifel hatte man bereits Marco Polo entgegengebracht, dessen Reisebericht bis heute umstritten ist. In jedem Fall sind die 'Reisen des Ritters John Mandeville' auch mehr als sechshundert Jahre nach ihrer Niederschrift eine spannende, unterhaltsame und lehrreiche Lektüre. Wie kaum ein anderer entführt er seine Leser in eine längst vergangene Epoche, als die Welt noch weitgehend unentdeckt war...
Biografie (John Mandeville)
AutorenporträtJohn Mandeville gibt der Wissenschaft auch heute noch Rätsel auf. Über seine Person gibt es zahlreiche Theorien und wenig gesicherte Erkenntnisse. Vermutlich wurde er in St. Albans in England geboren. Von 1322 bis 1356 reiste er, seinen eigenen Angaben zufolge, nach Palästina und Fernost und ließ sich später als Arzt unter dem Namen Jean de Bourgogne in Lüttich nieder. Sein Buch über "Die Reisen des Ritters Mandeville" - das ursprünglich keinen Titel trug - war jedenfalls einer der ersten und zugleich einer der populärsten Bestseller des Mittelalters - beliebter noch als Marco Polos "Beschreibung der Welt".§
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