Schöne Aussicht: die jpc-Vorschau (März – April 2024)
Die ersten Monate des Jahres waren ja schon mit hochklassigen Veröffentlichungen gespickt. Aber im März und April geht es richtig rund. Jazz, Pop, Metal, Folk, Indie – von allem ist etwas dabei. Einige der vielversprechendsten Neuheiten stellen wir euch hier kurz vor. Viel Spaß beim Entdecken!
Bruce Dickinson: The Mandrake Project (01.03.)
Der 65-jährige Bruce Dickinson hat eine Energie, von der viele jüngere Männer wohl nur träumen können. Mit seiner Hauptband Iron Maiden veröffentlicht er regelmäßig neue Platten und geht auf ausgedehnte Tourneen um die ganze Welt. Außerdem ist der Engländer noch Pilot, Fechter und Buchautor. Und ganz nebenbei veröffentlicht Dickinson nun mit »The Mandrake Project« sein erstes Soloalbum seit 2005.
Liam Gallagher & John Squire: Liam Gallagher & John Squire (01.03.)
Darauf haben Britpop-Fans gewartet. Oasis-Frontmann Liam Gallagher macht gemeinsame Sache mit Stone-Roses-Gitarrist John Squire. Große Anpassungen erfordert die Kollaboration auf »Liam Gallagher & John Squire« wohl von keinem der beiden Musiker aus Manchester. Immerhin hat John Squire mit seiner Band den Sound mitbegründet, mit dem Oasis und Konsorten wenige Jahre später die ganze Welt eroberten.
Judas Priest: Invincible Shield (08.03.)
Nur eine Woche nach Bruce Dickinson meldet sich Anfang März auch die zweite große UK-Metal-Sirene zurück. Sänger Rob Halford und Judas Priest legen mit »Invincible Shield« den Nachfolger zu ihrem gefeierten »Firepower«-Album von 2018 vor. Ihr dürft nichts anderes als britischen Stahl von allerhöchster Qualität erwarten.
Loreena McKennitt: The Road Back Home (08.03.)
Freunde der Folk-Musik dürfen sich auf »The Road Back Home« freuen. Ihr neues Album führt die kanadische Musikerin Loreena McKennitt zurück zu den unverfälschten Wurzeln der traditionellen, keltischen Musik. Großartig unterstützt wird sie erneut von den gleichgesinnten Musikern, die schon auf ihrem Weihnachtsalbum »Under A Winter’s Moon« zu hören sind.
Norah Jones: Visions (08.03.)
Auch Norah Jones veröffentlichte zuletzt ein Weihnachtsalbum namens »I Dream Of Christmas«. Für ihren neuen Langspieler »Visions« hat die Musikerin nun wieder eigene Songs geschrieben und aufgenommen. Die Grundstimmung ist optimistisch und frei und stellt einen bewussten Gegenpol zu Jones’ Pandemiewerk »Pick Me Up Off The Floor« dar.
The Black Crowes: Happiness Bastards (15.03.)
Lange Zeit war nicht mit einem neuen Album von The Black Crowes zu rechnen. Zu zerstritten waren die Brüder Chris und Rich Robinson, die seit jeher den Kern der Southern-Rock-Band bildeten. Aber die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden und nach diversen Jubiläums-Tourneen und einer EP mit Cover-Versionen steht nun tatsächlich »Happiness Bastards« vor seiner Veröffentlichung, das zehnte Album der erfolgreichen US-Rocker.
Gossip: Real Power (22.03.)
Auch Gossip haben sich für ihr neues Album »Real Power« lange Zeit gelassen. Zwölf Jahre sind seit dem letzten Werk des Trios aus Arkansas vergangen. Seitdem hat sich Frontfrau Beth Ditto unter anderem um ihre Modelinie gekümmert und war als Schauspielerin und Solo-Künstlerin erfolgreich. Jetzt melden sich Gossip mit aller Macht zurück.
Waxahatchee: Tigers Blood (22.03.)
Schon auf ihrem großartigen letzten Album »Saint Cloud« hat Waxahatchee die verzerrten Gitarren größtenteils hinter sich gelassen, zugunsten eines melodisch-stimmungsvollen Indie-Americana-Sounds. Diesen Weg setzt Musikerin Katie Crutchfield mit ihrem neuen Album »Tigers Blood« konsequent fort. Fantastische Songs und ihre einmalige Stimme machen das Werk zu einem echten Highlight.
Khruangbin: A La Sala (05.04.)
Nach einer gefeierten Serie von Livealben legen Khruangbin Anfang April ihr neues Studiowerk »A La Sala« vor. Über die Jahre hat das Trio aus Texas seinen tiefenentspannten Psych-Funk mit immer neuen Einflüssen aus der Weltmusik angereichert. Man darf daher gespannt sein, auf welche Reisen uns Khruangbin mit den zwölf neuen Tracks mitnehmen.
Kettcar: Gute Laune ungerecht verteilt (05.04.)
Kettcar lassen sich gerne mal ein paar Jahre Zeit für ihre Alben. Das können sie auch, denn den deutschen Indie-Rock-Thron macht den Hamburgern so schnell niemand streitig. Sieben Jahre hat ihr neuer Streich »Gute Laune ungerecht verteilt« auf sich warten lassen. Aber schon die ersten Singles beweisen, es hat sich mal wieder gelohnt.
The Black Keys: Ohio Players (05.04.)
The Black Keys bringen mit »Ohio Players« bereits ihr zwölftes Album raus. Entsprechend verlässlich und gut geölt läuft die Blues-Rock-Maschine aus Ohio dann auch. Mit Leichtigkeit schütteln sich Dan Auerbach und Patrick Carney treffsichere Riffs aus dem Ärmel und finden immer den lässigsten Groove. Gäste wie Noel Gallagher und Beck sind eine Bereicherung und passen ganz hervorragend zum Band-eigenen Stil.
Mark Knopfler: One Deep River (12.04.)
Über Mark Knopflers Gitarrenspiel müssen nicht mehr viele Worte verloren werden. Niemand verbindet Technik und Gefühl so eindringlich wie der Musiker aus Glasgow. Das beweist er auf seinem zehnten Soloalbum »One Deep River« einmal mehr. Einflüsse aus Blues, Rock und Folk vermischt Mark Knopfler hier zu einem überzeugenden Gesamtkunstwerk.
Lizz Wright: Shadow (12.04.)
Nach 20 Karrierejahren hat die gefeierte Jazzsängerin Lizz Wright nun ihr eigenes Label gegründet, auf dem sie mit »Shadow« ihren Einstand feiert. Das siebte Album der Frau mit der unverwechselbaren Stimme enthält fünf eigene Stücke und vier Cover-Versionen. Wrights langjähriger Weggefährte Chris Bruce (u.a. Seal, Sheryl Crow) ist als Produzent auch wieder mit an Bord.
Pearl Jam: Dark Matter (19.04.)
Auch im vierten Jahrzehnt als Band treten Pearl Jam kein bisschen leise, sondern rocken so energisch nach vorne wie eh und je. Ihr neues Album »Dark Matter« profitiert nach Aussagen der Band vom spontanen und direkten Ansatz bei den Aufnahmen. Produzent Andrew Watt (u.a. Rolling Stones, Iggy Pop) ermutigte die Musiker, einfach loszuspielen. Die so entfachte Energie, hört man den elf Songs an.
Pet Shop Boys: Nonetheless (26.04.)
Für die Aufnahmen zu »Nonetheless« sind die Pet Shop Boys in ihre Londoner Heimat zurückgekehrt, um mit Produzent James Ford zu arbeiten. Der Soundtüftler, der auch schon die letzten Alben von Depeche Mode und Blur veredelt hat, scheint ganze Arbeit geleistet zu haben. Die bislang veröffentlichten Singles jedenfalls zeigen das Duo Tennant/Lowe von seiner besten Seite.
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Ich hatte auf LP-Neuerscheinungen von Georg Danzer gehofft:Zeitlos 1+2 – Zusammen – Honigmond – Von Scheibbs bis Nebraska – Große Dinge. Leider wohl nicht interessant genug. Die Plattenfarben sind divers. Die Stückzahlen teils limitiert. Gibt es keine Verbindung mehr nach Austria? MfG Otfried Burmester
ich hatte auf cd neuerscheinung von beth hart gehofft- beth hart and the oceans of soul aus1993 wiederveröffentlicht 2009. lg jochen grüttner