Pop/Rock-Highlights im courier 06/2017
Ende 1985 verkündete Roger Waters, kreativer Kopf der britischen Rockband Pink Floyd, nach langen Querelen seinen Ausstieg aus der Band. Bereits ein Jahr zuvor hatte er sein erstes Soloalbum veröffentlicht, das jedoch im Vergleich zu Alben von Pink Floyd auf wenig Interesse stieß und von den Medien fast durchweg schlechte Kritiken bekam. Bis 1992 spielte Waters zwei weitere Konzeptalben ein, auf denen er sich außerordentlich gesellschaftskritisch präsentierte. Gleichzeitig polarisierte er aber mit seinen Soloalben: Die Hörer erklärten diese Arbeiten entweder zu genialen Kunstwerken oder aber konnten nichts damit anfangen. Ganze 25 Jahre nach seinem letzten Werk kommt mit »Is This The Life We Really Want?« nun ein neues Studioalbum des Künstlers zur Veröffentlichung. Der Titel ist Programm, gibt sich Waters darauf doch gewohnt politisch und nachdenklich. Laut einer Pressemeldung von Columbia Records soll das Album in der Nachfolge von Pink-Floyd-Werken wie »Animals« oder »The Wall« stehen.
This is an Album we really want!
Die fehlende Substanz, die Mr. Gilmour in seinem letzten Werk, sowie im finalem Schlusswerk von PF durch schöne, fast kitschige Gitarrenmucke ersetzte, kredenzt Mr. Waters hier fingerdick aufs Butterbrot. Den Sound getunet von einem Radioheadkopf.
Kein Endless River der sich durch die Gehörgänge quält, sondern ein anspruchsvoller Sound der die Neuronen befeuert.
Uneingeschränkte Kaufempfehlung, da die Message auf der ganzen Welt aktuell ist.
Schöne Grüsse aus Brasilien.