Klassik-Highlights im courier 10/2020
Nach der epochalen Einspielung aller Beethoven-Sonaten (laut dem Audio-Magazin »ein gewaltiger Wurf«) vereint Igor Levit auf seinem neuen Doppel-Album »Encounter« Choräle von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms, jeweils in Klavierbearbeitungen von Ferruccio Busoni. Ebenfalls enthalten sind die vier ernsten Gesänge op. 121 von Brahms, die durch die Transkription von Max Reger zu eigenständigen Klavierstücken werden. Über die Intention zum Album, das während der Coronazeit entstand, sagt Igor Levit: »Musik machen zu können ohne jeden Zwang und spontan Werke zu wählen, in denen all die Fragen nach Liebe und Tod, Einsamkeit und der Möglichkeit echter Nächstenliebe verhandelt werden, das hat meinem Klavierspiel eine Gelöstheit gegeben, die ich in dieser Form bislang noch nicht kannte.« Mit Morton Feldmans transzendentem »Palais de Mari« beschließt der Pianist ein ungewöhnliches und kontemplatives Album, das gerade in Zeiten wie diesen eine Wohltat ist.