Der Hornist Felix Klieser zu Besuch bei jpc
Felix Klieser erhält 2014 einen Echo Klassik in der Kategorie ›Bester Nachwuchskünstler des Jahres‹ für seine CD »Reveries« mit romantischer Hornmusik. Diese frohe Kunde konnte Felix am 9. September auf seiner Facebook-Seite verkünden. Diese Woche, am 26. Oktober 2014, steht in München endlich die Preisverleihung an. Zuvor fand der Hornist Ende September Zeit, jpc zu besuchen.
Wir wollten Felix Klieser gerne zeigen, wie Lager und Logistik in Georgsmarienhütte funktionieren. Zum anderen hat er für unsere Kunden 70 Exemplare seiner CD signiert. Und ganz nebenbei wünschten sich die Klassikspezialisten bei jpc, Felix einmal persönlich kennen zu lernen: Was macht den jungen Hornisten aus? Was bewegt ihn? Was für Projekte stehen an?
Als erstes nahm Felix Klieser den neugierigen Fragen aus der Redaktion erst einmal den Wind aus den Segeln: Er freut sich gerade über den Echo Klassik für seine erste CD mit Christof Keymer – und wir fragen schon nach der Zukunftsmusik. Also ließ er zunächst noch einmal den Erfolg von »Reveries« Revue passieren. Schon vor der Echo-Auszeichnung fand die CD großen medialen Anklang. So war und ist Felix in vielen Radio- und Fernsehsendungen zu hören und zu sehen. Viel mehr aber freut ihn, dass er mit seiner CD und seinen Auftritten das Horn als wohlklingendes Soloinstrument bekannter und beliebter machen konnte. Denn wer hätte gedacht, dass die Tonhalle Zürich einmal ein Recital in der Besetzung Horn und Klavier ins Konzertprogramm nehmen würde? Eine solche Anfrage erfüllt ihn sichtlich mit Stolz. Zurecht.
Etwas anstrengend findet er hingegen, wenn hochlobende, aus seiner Sicht jedoch zu dick aufgetragene ›Titel‹ und Attribute für junge Klassikstars gefunden werden, die dann in ausnahmslos jedem Text auftauchen. Wir wiederholen das für ihn rote Tuch hier natürlich nicht …
Ein Profi
Felix Klieser nimmt die Musik ernst. Er ist Profi. Sein Können als Hornist und sein Verdienst um die Popularität der Hornmusik sieht er sehr pragmatisch und bescheiden. Beispielsweise lautete seine spontane Antwort darauf, ob er nicht Lust auf ein reines Mozart-Album habe: »Da bin ich noch zu jung für.« Mit dieser Ehrfurcht steht er in der Tradition viele Topmusiker, die der Überzeugung sind, dass gerade Mozarts Musik – so leicht und beschwingt sie für einen Laien klingen mag – einer großen künstlerischen Reife und Virtuosität bedarf.
Trotzdem hat Felix Klieser die Hornkonzerte von Mozart natürlich im Repertoire und tritt damit auf, zuletzt Anfang Oktober in Swinemünde mit Konzert Nr. 4. Für eine Aufnahme der Mozartkonzerte – und jede CD ist eine Referenzeinspielung für den Künstler – möchte er sich zunächst noch weiter entwickeln. Immerhin verriet der Hornist uns, dass auf der neuen CD, die er im November 2014 mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Leitung von Ruben Gazarian aufnehmen wird, neben Werken von Joseph und Michael Haydn auch zwei Konzertsätze von Wolfgang Amadeus Mozart geplant sind. Was genau es damit auf sich hat, soll noch nicht verraten werden.
Durch das Gespräch mit Felix Klieser wurde deutlich, dass er sein Repertoire für CD-Einspielungen sehr bewusst auswählt. Er lässt sich nicht verheizen. Glücklicherweise hat er mit dem Label Berlin Classics/Edel einen wertvollen Begleiter für seinen Weg gefunden. Zudem setzt er sich selbstkritisch mit seiner Entwicklung als Musiker und Mensch auseinander, auch in seinem Buch »Fußnoten« (mit Céline Lauer). Kurzum: So spannend wie Felix Klieser jetzt schon als Musiker ist, kann man frohen Mutes auf das gespannt sein, was er in Zukunft präsentieren wird.
Unvermeidlich: das Signieren der CDs
Abgesehen vom Besuch im Lager und unserer kurzen Unterhaltung stand abschließend noch an, die CDs zu signieren. Fußsignierer Felix war so schnell, dass die drei ›Zuarbeiter‹, die die CDs auspackten und wegsortierten, ganz schön ins Schwitzen kamen. Mit Edding geschriebene Autogramme darf man nämlich ein paar Minuten lang nicht berühren und muss die CDs deshalb wie rohe Eier anfassen. Das abschließende Bild war umso beeindruckender. So voller Musik war unser Konferenztisch schon lange nicht mehr. Dafür war Felix’ Stift leer.
Wir bedanken uns noch einmal bei Felix Klieser. Ihm und dem Publikum wünschen wir schöne Momente bei der Echo-Verleihung in München. Und obwohl wir das nicht sollen, freuen wir uns schon auf sein neues Album.