Kennt ihr schon … »Afterglow« von Ásgeir? (Folge 1)

18. Mai 2017

In unseren jpc-Topsellern stellen wir euch ja bereits seit einiger Zeit regelmäßig unsere Verkaufsschlager auf Vinyl vor. Abseits dieser Giganten erscheinen aber auch jeden Monat viele großartige Alben, neue Platten und Reissues, die meiner Meinung nach ebenfalls mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Deshalb rufen wir heute die neue Blogrubrik »Kennt ihr schon …?« ins Leben, in der wir euch zukünftig in regelmäßig-unregelmäßigen Abständen neue Geheimtipps vorstellen – immer dann, wenn sie erscheinen.

Ásgeir: Afterglow (Cover)Den Anfang macht das Album »Afterglow« von Ásgeir. Ásgeir, der mit bürgerlichem Namen Ásgeir Trausti Einarsson heißt, ist ein Singer-Songwriter aus Island. Sein Debütalbum »Dýrð í dauðaþögn« erschien 2012 und ist das bestverkaufte Debütalbum seiner Heimat. Etwa 10 % aller Isländer besitzen die Platte, die er ein Jahr später noch einmal als englischsprachige Version unter dem Titel »In The Silence« veröffentlichte. Übersetzt wurden die Songs von keinem Geringeren als John Grant. In Deutschland ist Ásgeir dennoch weitestgehend unbekannt.

Das wird sich sehr wahrscheinlich mit seinem neuen Album »Afterglow« ändern, auf dem er eine deutliche musikalische Weiterentwicklung zeigt. Vom akustischen Singer-Songwriter-Sound seines Vorgängers hat er 2017 nämlich Abschied genommen.

Stattdessen wagt er sich nun in elektronischere Gefilde vor, die er mit Soul und R’n’B kombiniert. Damit geht er einen ähnlichen Weg wie JÁsgeir: Afterglow (Colored Vinyl)ustin Vernon alias Bon Iver, an den das neue Album an vielen Stellen erinnert, so zum Beispiel auch die ersten beiden Auskopplungen »Afterglow« und »Unbound«.

Ein weiteres Highlight auf der Platte: die Single »Stardust«, zu der Ásgeir im April bereits ein Video im schicken Retrolook veröffentlichte. Irgendwo zwischen Pop und Soul liegt der groovige und ungewöhnlich gut gelaunte Song, der an Kollegen wie Jack Garratt oder seinen Landsmann Júníus Meyvant erinnert.

Mein Fazit zum Album: Ásgeir ist nicht der erste Künstler, der im Laufe seiner Karriere die Folkwurzeln hinter sich lässt und nun Elektropop macht. Er ist auch nicht der Erste, der das Ganze mit souligen Klängen kombiniert. Dafür gibt es nur wenige, die es so gut machen wie er. Deshalb ist die Platte mein absoluter Geheimtipp für den Monat Mai.

Für alle, die sich selbst einmal von Ásgeirs Qualitäten überzeugen wollen: Das neue Album »Afterglow« inklusive Hörproben findet Ihr hier.

Das Album im Überblick:

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Verfasst von Christoph van Kampen

Christoph van Kampen ist unser Texter und Redakteur. Neben Rock, Pop, Klassik und Jazz beschäftigt sich der Schallplattenliebhaber bevorzugt mit dem Thema Vinyl, zum Beispiel hier im Blog.


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