Kennt ihr schon … »Violet Street« von Local Natives? (Folge 16)
Geheimtipp gefällig? In unserer Rubrik »Kennt ihr schon …?« stellen wir euch Alben vor, die ihr sonst möglicherweise verpassen könntet. Solltet ihr aber auf keinen Fall. Heute mit »Violet Street« von Local Natives.
In der Hochphase der Indiemusik der 2000er-Jahre tummelte sich so manche Band irgendwo zwischen Pop und Rythm and Blues und konnte nicht so richtig eingeordnet werden. Bands wie The Shins oder die Shout Out Louds sammelten Fans ein, die nicht so ganz im Rock zu Hause waren, aber auch keine seichte Popmusik hörten. Diese musikalischen Indiepop-Ausläufer der späten 2000er bekamen 2008 jedoch endgültig ihre Könige: die Local Natives.
Das Quintett gründete sich 2008 in Los Angeles und brillierte zunächst mit sehr viel künstlerischem Ethos, durchdachten Texten und Rhythmen, die bis dato nur wenige in dieser Musikrichtung ausprobiert hatten. Hinzu kamen die Engelsstimmen der beiden Sänger Taylor Rice und Kelcey Ayer. Das erste, im Jahr 2009 erschiene Album »Gorilla Manor«, traf den Zahn der Zeit und perfektionierte die Indiemusik. Songs wie »Wide Eyes« oder »Airplanes« wurden zu Klassikern jedes alternativen Clubs. Die Kombination zweier Stimmen, feingliedrige Gitarrentöne und marschierende Drums lassen kein Auge trocken und keinen Fuß auf dem Boden. Aufbruchsstimmung in Musik verwandelt.
Traurig schöne Stücke folgten 2013 auf dem zweiten Album »Hummingbird« und standen dem ersten Album nichts nach. Nun gelang der Band auch der internationale Erfolg. Neben Auftritten auf dem SXSW oder dem Glastonbury-Festival tourte die Band weltweit. 2016 erschien das Album »Sunlit Youth« und nahm stark elektronische und poppige Elemente in die Stücke auf. Die Weiterentwicklung der Band ließ diese in beinahe anderem Licht erstrahlen. Die Musik konzentrierte sich immer mehr auf facettenreiche Kompositionen, aus denen leider keine größeren Hits resultierten.
2019 meldet sich die Band nun mit einem neuen Album wieder. »Violet Street« konnte bereits mit den Songs »Café Amarillo« und »When I Am Gonna Lose You« perfekt eingeleitet werden.
Die Texte handeln von Verlust, Trauer und Einsamkeit. Durch melancholische und stets hoffnungsvolle Melodien bekommen die Songs jedoch einen unverwechselbaren Charme, der die Musik der Local Natives ausmacht.
Das Album im Überblick:
- Albumtitel: »Violet Street«
- Interpret: Local Natives
- Erscheinungsdatum: 26. April 2019
- Formate: CD, LP
- Für Fans von Beirut, Foals, Bombay Bicycle Club
Hier geht es zu den anderen Artikeln unserer Serie »Kennt ihr schon …?«:
- Folge 1: »Afterglow« von Ásgeir
- Folge 2: »Sei ein Faber im Wind« von Faber
- Folge 3: »A Deeper Understanding« von The War On Drugs
- Folge 4: »Reprise« von Maxim
- Folge 5: »Couleur« von FJØRT
- Folge 6: »Wrong Creatures« von Black Rebel Motorcycle Club
- Folge 7: »A Deeper Cut« von The Temperance Movement
- Folge 8: »Rare Birds« von Jonathan Wilson
- Folge 9: »Sex & Food« von Unknown Mortal Orchestra
- Folge 10: »Tell Me How You Really Feel« von Courtney Barnett
- Folge 11: »Lighting Matches« von Trom Grennan
- Folge 12: »Flow State« von Tash Sultana
- Folge 13: »Am Arsch der kleinen Aufmerksamkeiten« von ClickClickDecker
- Folge 14: »Heard It In A Past Life« von Maggie Rogers
- Folge 15: »Tip Of The Sphere« von Cass McCombs