Anna Gréta (Sigurðardóttir): Star Of Spring
Neues von der Jazz-Hoffnung
Anna Gréta lässt ihrem viel beachteten Debüt nun »Star Of Spring« folgen.
Auf dem bleibt die isländische Pianistin und Sängerin ihrem atmosphärischen Sound aus Jazz mit Versatzstücken aus Folk und Pop treu. Und auch die warm-melancholische Grundstimmung ist noch da, auch wenn die elf Songs deutlich spielerischer und experimenteller ausfallen. Von Anna Gréta wird man noch viel hören.
Star Of Spring
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: ACT, 2023
- Bestellnummer: 11731148
- Erscheinungstermin: 29.3.2024
Weitere Ausgaben von Star Of Spring
+ Einar Scheving, Skúli Sverisson u. a.
*** Digipack
*** Digipack
- Gesamtverkaufsrang: 8371
- Verkaufsrang in CDs: 3670
Das Neue kommt bei Anna Gréta auf leisen Sohlen daher. Die in Reykjavik aufgewachsene, in Stockholm lebende Musikerin zelebriert ruhige, kunstvolle, persönliche Songs, klar in der Tradition des nordischen Vokal-Jazz und besonders inspiriert von der Kraft der Natur ihrer Heimat. War ihr 2021 erschienenes ACT-Debüt »Nightjar in the Northern Sky« nach einem Vogel benannt, so ist es jetzt bei »Star of Spring« eine Blume, die das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings einläutet.
Das Besondere in Anna Grétas Musik zeigt sich beim genaueren Hinhören. Schon die für das Debütalbum titelgebende, seltene Nachtschwalbe, verkörpert genannten Naturbezug, steht jedoch auch als Metapher für die Suche nach dem Besonderen und dem Eigentlichen. Fast alle Songtexte von Anna Gréta besitzen so einen doppelten Boden, erst recht auf »Star of Spring«, das sich noch expliziter aufs Geschichtenerzählen versteht. Wie bei der Blume des Titelstücks, die auf Deutsch »Schneesturm« heißt: »Bei ihr inspirierte mich nicht nur, wie sie im Frühjahr die Wiesen in Be-sitz nimmt und von Grün in Blau verwandelt. Sondern auch, dass sie blüht, weil sie muss. Sie kann nicht anders.«
Und auch Anna Grétas musikalischer Persönlichkeit ist facettenreich: Ausgangspunkt war und ist das Klavier. Anna Gréta studierte zunächst klassische Musik und wechselte dann zum Jazz. Zum Singen kam sie erst später, als sie die Songs für Nightjar schrieb und sich in Worten ausdrücken wollte. Ihr Debüt als Sängerin, Pianistin und Songwriterin erntete internationale Anerkennung: Downbeat nannte es »ein Album mit der Vielfalt der Jahreszeiten und einer Stimme mit Farben des Nordlichts«, France Musique »eine bemerkenswert eindringliche Erfahrung« und Jazzwise »schlichtweg schön«.
Auf »Star of Spring« entwickelt Anna Gréta ihren ganz eigenen Stil weiter. Ihre Gesangslinien ähneln Klaviermotiven, doppeln diese auch gerne und schwingen in einem eindrucksvollen leisen Vibrato nach, mitunter mit schrägen Intonationen à la Björk und folkigen Betonungen à la Norah Jones garniert. Und auch in Sachen Produktion trägt das Album eine sehr prägnante Handschrift. Für jeden der Songs schuf Anna Gréta eine eigene, kleine Welt aus Stimmen, rhythmischen Texturen und verschiedenen, raffiniert eingesetzten Tasteninstrumenten.
Das Spektrum der Stücke des Albums reicht vom Hymnisch-Elegischem wie bei »She Moves« oder dem Titeltrack, geht über Verspielt-Heiteres wie »Space Time« bis zur extrem reduzierten und melancholischen Ballade »Denounment«. Und auch wenn die allgemeine Stimmung vor allem Wärme und Wohlbehagen verströmt, behandelt Anna Gréta durchaus ernste Themen, wie auf die durch Dänemark zwangs-verordnete Geburtenkontrolle von Frauen in Grönland während der 60er und 70er Jahre im Song »The Body Remembers«. Sehr sinnlich klingt das, umso mehr, weil die Arrangements für ihre bestens eingespielte Band auf »Star of Spring« noch vielschichtiger geworden sind. So lässt sie ihr helles Timbre und ihr perlendes Klavierspiel auf drei Stücken von einer Bassklarinette kontern – gespielt von ihrem Vater Sigurður Flosason. »Das Album ist spielerischer und experimenteller«, sagt Anna Gréta. »Bei Nightjar war ich noch stark auf meine eigene Welt konzentriert. Dieses Mal hatte ich noch mehr im Blick, was um mich herum passiert.«
Das Resultat ist Musik, die klar im Jazz verwurzelt ist, zugleich aber auf sehr subtile Art nach ›mehr‹ klingt. Und stets spürt man, dass dies erst der Anfang des eingeschlagenen Weges ist.
Das Besondere in Anna Grétas Musik zeigt sich beim genaueren Hinhören. Schon die für das Debütalbum titelgebende, seltene Nachtschwalbe, verkörpert genannten Naturbezug, steht jedoch auch als Metapher für die Suche nach dem Besonderen und dem Eigentlichen. Fast alle Songtexte von Anna Gréta besitzen so einen doppelten Boden, erst recht auf »Star of Spring«, das sich noch expliziter aufs Geschichtenerzählen versteht. Wie bei der Blume des Titelstücks, die auf Deutsch »Schneesturm« heißt: »Bei ihr inspirierte mich nicht nur, wie sie im Frühjahr die Wiesen in Be-sitz nimmt und von Grün in Blau verwandelt. Sondern auch, dass sie blüht, weil sie muss. Sie kann nicht anders.«
Und auch Anna Grétas musikalischer Persönlichkeit ist facettenreich: Ausgangspunkt war und ist das Klavier. Anna Gréta studierte zunächst klassische Musik und wechselte dann zum Jazz. Zum Singen kam sie erst später, als sie die Songs für Nightjar schrieb und sich in Worten ausdrücken wollte. Ihr Debüt als Sängerin, Pianistin und Songwriterin erntete internationale Anerkennung: Downbeat nannte es »ein Album mit der Vielfalt der Jahreszeiten und einer Stimme mit Farben des Nordlichts«, France Musique »eine bemerkenswert eindringliche Erfahrung« und Jazzwise »schlichtweg schön«.
Auf »Star of Spring« entwickelt Anna Gréta ihren ganz eigenen Stil weiter. Ihre Gesangslinien ähneln Klaviermotiven, doppeln diese auch gerne und schwingen in einem eindrucksvollen leisen Vibrato nach, mitunter mit schrägen Intonationen à la Björk und folkigen Betonungen à la Norah Jones garniert. Und auch in Sachen Produktion trägt das Album eine sehr prägnante Handschrift. Für jeden der Songs schuf Anna Gréta eine eigene, kleine Welt aus Stimmen, rhythmischen Texturen und verschiedenen, raffiniert eingesetzten Tasteninstrumenten.
Das Spektrum der Stücke des Albums reicht vom Hymnisch-Elegischem wie bei »She Moves« oder dem Titeltrack, geht über Verspielt-Heiteres wie »Space Time« bis zur extrem reduzierten und melancholischen Ballade »Denounment«. Und auch wenn die allgemeine Stimmung vor allem Wärme und Wohlbehagen verströmt, behandelt Anna Gréta durchaus ernste Themen, wie auf die durch Dänemark zwangs-verordnete Geburtenkontrolle von Frauen in Grönland während der 60er und 70er Jahre im Song »The Body Remembers«. Sehr sinnlich klingt das, umso mehr, weil die Arrangements für ihre bestens eingespielte Band auf »Star of Spring« noch vielschichtiger geworden sind. So lässt sie ihr helles Timbre und ihr perlendes Klavierspiel auf drei Stücken von einer Bassklarinette kontern – gespielt von ihrem Vater Sigurður Flosason. »Das Album ist spielerischer und experimenteller«, sagt Anna Gréta. »Bei Nightjar war ich noch stark auf meine eigene Welt konzentriert. Dieses Mal hatte ich noch mehr im Blick, was um mich herum passiert.«
Das Resultat ist Musik, die klar im Jazz verwurzelt ist, zugleich aber auf sehr subtile Art nach ›mehr‹ klingt. Und stets spürt man, dass dies erst der Anfang des eingeschlagenen Weges ist.
Rezensionen
»Ganz offen sichtlich ist die Musik der isländischen Sängerin und Pianistin vielschichtiger geworden. Das steht ihr gut zu Gesicht...« (Stereo, Mai 2024)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Her House
- 2 She Moves
- 3 Star Of Spring
- 4 Catching Shadows
- 5 Metamorphoses of the Moon
- 6 Spacetime
- 7 The Body Remembers
- 8 Mother Of Dreams
- 9 Imaginary Unit
- 10 Nowhere
- 11 Denouement