Jan Garbarek: I Took Up The Runes (180g)
I Took Up The Runes (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: ECM, 1990
- Bestellnummer: 8396055
- Erscheinungstermin: 10.12.2010
Weitere Ausgaben von I Took Up The Runes
+ Rainer Brüninghaus, Eberhard Weber, Nana Vasconcelos, Manu Katche, Bugge Wesseltoft, Ingor Antte Ailu Gaup
- Gesamtverkaufsrang: 3913
- Verkaufsrang in LPs: 1431
Bis 1990 hatte Jan Garbarek jahrzehntelang nach diesem einen Schlüssel gesucht und dabei eine Landschaft aus Gipfeln und Tälern durchquert, nur um ihn schließlich in den Runen zu finden, die er mit diesem Album als Namensgeber aufgriff. Eine sich schlängelnde Version von Mari Boine Persens "Gula Gula" umreißt den perfekt proportionierten rituellen Raum des Albums für einen Sound, der das Schaffen des norwegischen Saxophonisten seither bestimmt hat. Mit Runes hatte sein Ton eine Leuchtkraft erreicht, die wie Flüssigkeit auf die Tastatur von Rainer Brüninghaus fiel.
In dem fünfteiligen "Molde Canticle", das die tiefste Anatomie des Albums auslotet, hält Garbarek Ton und Bewegung im Gleichgewicht und schafft etwas ganz Besonderes. In dem Stück geht es vor allem um Zeit. Es spricht in einer Sprache, die uns berührt. Die gyroskopische Qualität von Teil 2 summt um die Zentrifugalkraft von Garbareks Lyrik, die sich immer weiter steigert. Teil 3 bietet ein Singsang-Solo des Bassisten Eberhard Weber, der dem sanften Gleiten seines Bogens vogelähnliche Obertöne entlockt. Diese Verzauberungen sind nur das Vorspiel zu einer Runde von Bläsern und pianistischen Träumereien. Teil 4 ist ein eher rhythmisches Schaufenster (der Einfluss der Perkussionistin Nana Vasconcelos ist auch bei Titeln wie "Buena Hora, Buenos Vientos" deutlich zu hören), und Garbarek bläst kräftig und zugleich launisch und gewichtig, während er in Teil 5 eine einfache Welle über ein harfenartiges Ostinato webt.
Diese Melodien haben alle das Zeug zu Volksliedern (manchmal auch umgekehrt, wie in "His Eyes Were Suns"), so lebendig ist jede einzelne in ihrer Beschwörung von Völkern und Traditionen. Der Titeltrack ist ein eher groove-orientiertes Spektakel, bei dem sich Garbarek noch weiter befreit. Bleibt nur noch "Rahkki Sruvvis", ein weiteres gesungenes Stück mit einigen überlagerten Saxophonklängen für einen letzten Blick in den Himmel.
Viele haben Garbarek kritisiert, dass er zu weich geworden ist. I Took Up The Runes beweist, dass er diese dynamische Energie einfach durch verschiedene Rinnsale der Intensität kanalisiert hat. Wie Rauch brauchen sie Feuer, um aufzusteigen, aber Feuer in seinem natürlichen Zustand erfordert Zeit und Sorgfalt, um es einzufangen.
M. Inhoffen in stereoplay 1/91: "Für 'I Took Up The Runes' erweiterte Garbarek sein Quartett - und verblüfft mit einer Vielfalt der Formen und Rhythmen, mit einer Extrovertiertheit und einem dynamisch-geschmeidigen Ton, der all jene Kritiker Lügen straft, die ihn schon voreilig in die Schublade New-Age-Jazz stecken wollten."
In dem fünfteiligen "Molde Canticle", das die tiefste Anatomie des Albums auslotet, hält Garbarek Ton und Bewegung im Gleichgewicht und schafft etwas ganz Besonderes. In dem Stück geht es vor allem um Zeit. Es spricht in einer Sprache, die uns berührt. Die gyroskopische Qualität von Teil 2 summt um die Zentrifugalkraft von Garbareks Lyrik, die sich immer weiter steigert. Teil 3 bietet ein Singsang-Solo des Bassisten Eberhard Weber, der dem sanften Gleiten seines Bogens vogelähnliche Obertöne entlockt. Diese Verzauberungen sind nur das Vorspiel zu einer Runde von Bläsern und pianistischen Träumereien. Teil 4 ist ein eher rhythmisches Schaufenster (der Einfluss der Perkussionistin Nana Vasconcelos ist auch bei Titeln wie "Buena Hora, Buenos Vientos" deutlich zu hören), und Garbarek bläst kräftig und zugleich launisch und gewichtig, während er in Teil 5 eine einfache Welle über ein harfenartiges Ostinato webt.
Diese Melodien haben alle das Zeug zu Volksliedern (manchmal auch umgekehrt, wie in "His Eyes Were Suns"), so lebendig ist jede einzelne in ihrer Beschwörung von Völkern und Traditionen. Der Titeltrack ist ein eher groove-orientiertes Spektakel, bei dem sich Garbarek noch weiter befreit. Bleibt nur noch "Rahkki Sruvvis", ein weiteres gesungenes Stück mit einigen überlagerten Saxophonklängen für einen letzten Blick in den Himmel.
Viele haben Garbarek kritisiert, dass er zu weich geworden ist. I Took Up The Runes beweist, dass er diese dynamische Energie einfach durch verschiedene Rinnsale der Intensität kanalisiert hat. Wie Rauch brauchen sie Feuer, um aufzusteigen, aber Feuer in seinem natürlichen Zustand erfordert Zeit und Sorgfalt, um es einzufangen.
Rezensionen
M. Inhoffen in stereoplay 1/91: "Für 'I Took Up The Runes' erweiterte Garbarek sein Quartett - und verblüfft mit einer Vielfalt der Formen und Rhythmen, mit einer Extrovertiertheit und einem dynamisch-geschmeidigen Ton, der all jene Kritiker Lügen straft, die ihn schon voreilig in die Schublade New-Age-Jazz stecken wollten."
- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 Gula Gula
- 2 Molde Canticle - Part 1
- 3 Molde Canticle - Part 2
- 4 Molde Canticle - Part 3