Heinrich Ignaz Biber: Rosenkranz-(Mysterien-)Sonaten Nr.1-16
Rosenkranz-(Mysterien-)Sonaten Nr.1-16
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Lyriarte Ensemble
- Label: Oehms, DDD, 2004
- Erscheinungstermin: 2.1.2006
Es war ein denkwürdiges Konzert im Mai 2004 in der Allerheiligenhofkirche der Münchner Residenz: in einer 3-stündigen triumphalen Tour de Force führte das Ensemble Lyriarte mit dem Geiger Rüdiger Lotter die Mysteriensonaten (Rosenkranzsonaten) von Heinrich Ignaz Franz Biber auf. Dieser hochvirtu-ose Zyklus erfordert in jeder seiner 16 Sonaten eine andere Stimmung der Violine, auf die sich der Solist jeweils einstellen muss. Höchstanforderung an Konzentration und musikalische Vorstellungskraft des Solisten. Nun erscheint der Mitschnitt dieses Konzerts als erste Live-Einspielung der Mysteriensonaten überhaupt auf Tonträger.
Das Geheimnis der Rosenkranzsonaten
Rüdiger Lotter
Die Sonaten über die fünfzehn Mysterien des Rosenkranzes stellen einen der ungewöhnlichsten Kompositionszyklen des 17. Jahrhunderts und der Musikgeschichte überhaupt dar. Die einzig bekannte Überlieferung dieser Violinsonaten liegt als kalligraphische Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Jeder Sonate des Zyklus sind Kupferstiche vorangestellt, auf denen die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes abgebildet sind. In der Musikgeschichte einmalig ist Bibers Verwendung der Skordatur; Biber schreibt für den Zyklus insgesamt 15 unterschiedliche Stimmungen der Violine vor. Diese außergewöhnliche Skordaturhäufung hat immer wieder Anlass zu der Frage gegeben, welche Absicht Biber mit dieser für die Aufführung der Sonaten eher unkomfortablen Kompositionsweise verfolgt haben könnte. Auf diese Frage versucht der Interpret der vorliegenden Aufnahme eine neue Antwort zu geben und zugleich auch das Rätsel um die mysteriöse Widmung Bibers zu lösen, die dem Rosenkranzzyklus vorangestellt ist.
Heinrich Ignaz Franz Biber zählt zusammen mit Johann Heinrich Schmelzer, Johann Jacob Walther und Johann Paul von Westhoff zu den bedeutendsten Repräsentanten der deutschen Violinschule vor 1700. Als Violinvirtuose war er eine singuläre Erscheinung seiner Zeit. Geboren wurde Biber 1644 in der kleinen Stadt Wartenberg nahe Reichenberg (heute Liberec, Tschechien) in Nordböhmen. Laut Taufurkunde wurde Biber nur auf den Namen Hennericus (Heinrich) getauft. Dass er später bei Widmungen und in Briefen auch die Vornamen Ignaz und Franz hinzufügte, ist wahrscheinlich als Hinweis auf seine jesuitische Ausbildung zu verstehen (mehrere Heilige dieser Namen gingen aus den Reihen der Jesuiten hervor). Nach einer Hypothese des Musikwissenschaftlers Jirí Sehnal und in Übereinstimmung mit Bibers Bildungsgrad verbrachte Biber mindestens einen Teil seiner Ausbildung am Jesuitengymnasium in Troppau. Das Beten des Rosenkranzes gehörte für Biber wahrscheinlich zum Alltag, so lesen wir in der »Ratio studiorum« der Jesuiten: »Die Knaben (…) unterrichte der Lehrer so, dass sie zugleich mit den Wissenschaften besonders die eines Christen würdigen Sitten sich aneignen (…) er ermahne vorzüglich (…) zur täglichen Abbetung des Rosenkranzes oder der Tageszeiten Mariä…«
Ein paar Erläuterungen zum Rosenkranz selbst: In seiner ab etwa 1600 verbindlichen Grundgestalt umfasst das Rosenkranzgebet 15 Paternoster und 150 Ave Maria, die in drei Teile, den Freudenreichen, den Schmerzensreichen und den Glorreichen Rosenkranz untergliedert sind. Jedem dieser drei Hauptteile wird das Apostolische Glaubensbekenntnis vorangestellt. Während des Betens der 15 Gesätze soll je eines der 15 Rosenkranzgeheimnisse betrachtet werden. Der Ausdeutung der Strukturzahlen des Rosenkranzgebets wurde breiter Raum gewidmet, vor allem die Zahl 5 als ganzzahliger Teiler aller weiteren Strukturzahlen des Rosenkranzgebets wurde von den Rosenkranzbruderschaften eingehend mit biblischen Bezügen untermauert. (OehmsClassics)
Das Geheimnis der Rosenkranzsonaten
Rüdiger Lotter
Die Sonaten über die fünfzehn Mysterien des Rosenkranzes stellen einen der ungewöhnlichsten Kompositionszyklen des 17. Jahrhunderts und der Musikgeschichte überhaupt dar. Die einzig bekannte Überlieferung dieser Violinsonaten liegt als kalligraphische Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Jeder Sonate des Zyklus sind Kupferstiche vorangestellt, auf denen die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes abgebildet sind. In der Musikgeschichte einmalig ist Bibers Verwendung der Skordatur; Biber schreibt für den Zyklus insgesamt 15 unterschiedliche Stimmungen der Violine vor. Diese außergewöhnliche Skordaturhäufung hat immer wieder Anlass zu der Frage gegeben, welche Absicht Biber mit dieser für die Aufführung der Sonaten eher unkomfortablen Kompositionsweise verfolgt haben könnte. Auf diese Frage versucht der Interpret der vorliegenden Aufnahme eine neue Antwort zu geben und zugleich auch das Rätsel um die mysteriöse Widmung Bibers zu lösen, die dem Rosenkranzzyklus vorangestellt ist.
Heinrich Ignaz Franz Biber zählt zusammen mit Johann Heinrich Schmelzer, Johann Jacob Walther und Johann Paul von Westhoff zu den bedeutendsten Repräsentanten der deutschen Violinschule vor 1700. Als Violinvirtuose war er eine singuläre Erscheinung seiner Zeit. Geboren wurde Biber 1644 in der kleinen Stadt Wartenberg nahe Reichenberg (heute Liberec, Tschechien) in Nordböhmen. Laut Taufurkunde wurde Biber nur auf den Namen Hennericus (Heinrich) getauft. Dass er später bei Widmungen und in Briefen auch die Vornamen Ignaz und Franz hinzufügte, ist wahrscheinlich als Hinweis auf seine jesuitische Ausbildung zu verstehen (mehrere Heilige dieser Namen gingen aus den Reihen der Jesuiten hervor). Nach einer Hypothese des Musikwissenschaftlers Jirí Sehnal und in Übereinstimmung mit Bibers Bildungsgrad verbrachte Biber mindestens einen Teil seiner Ausbildung am Jesuitengymnasium in Troppau. Das Beten des Rosenkranzes gehörte für Biber wahrscheinlich zum Alltag, so lesen wir in der »Ratio studiorum« der Jesuiten: »Die Knaben (…) unterrichte der Lehrer so, dass sie zugleich mit den Wissenschaften besonders die eines Christen würdigen Sitten sich aneignen (…) er ermahne vorzüglich (…) zur täglichen Abbetung des Rosenkranzes oder der Tageszeiten Mariä…«
Ein paar Erläuterungen zum Rosenkranz selbst: In seiner ab etwa 1600 verbindlichen Grundgestalt umfasst das Rosenkranzgebet 15 Paternoster und 150 Ave Maria, die in drei Teile, den Freudenreichen, den Schmerzensreichen und den Glorreichen Rosenkranz untergliedert sind. Jedem dieser drei Hauptteile wird das Apostolische Glaubensbekenntnis vorangestellt. Während des Betens der 15 Gesätze soll je eines der 15 Rosenkranzgeheimnisse betrachtet werden. Der Ausdeutung der Strukturzahlen des Rosenkranzgebets wurde breiter Raum gewidmet, vor allem die Zahl 5 als ganzzahliger Teiler aller weiteren Strukturzahlen des Rosenkranzgebets wurde von den Rosenkranzbruderschaften eingehend mit biblischen Bezügen untermauert. (OehmsClassics)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Rosenkranz-Sonate Nr. 1 d-moll (Die Verkündigung Mariae)
- 2 Rosenkranz-Sonate Nr. 2 A-Dur (Mariä Besuch bei Elisabeth)
- 3 Rosenkranz-Sonate Nr. 3 h-moll (Christi Geburt)
- 4 Rosenkranz-Sonate Nr. 4 d-moll (Christi Darstellung im Tempel)
- 5 Rosenkranz-Sonate Nr. 5 A-Dur (Der zwölfjährige Jesus im Tempel)
- 6 Rosenkranz-Sonate Nr. 6 c-moll (Christi Leiden am Ölberg)
- 7 Rosenkranz-Sonate Nr. 7 F-Dur (Die Geißelung)
- 8 Rosenkranz-Sonate Nr. 8 B-Dur (Die Dornenkrönung)
- 9 Rosenkranz-Sonate Nr. 9 a-moll (Die Kreuztragung)
- 10 Rosenkranz-Sonate Nr. 10 g-moll (Die Kreuzigung)
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Rosenkranz-Sonate Nr. 11 G-Dur (Die Auferstehung)
- 2 Rosenkranz-Sonate Nr. 12 C-Dur (Christi Himmelfahrt)
- 3 Rosenkranz-Sonate Nr. 13 d-moll (Ausgießung des Heiligen Geistes)
- 4 Rosenkranz-Sonate Nr. 14 D-Dur (Mariä Himmelfahrt)
- 5 Rosenkranz-Sonate Nr. 15 C-Dur (Die Krönung der Jungfrau Maria)
- 6 Rosenkranz-Sonate Nr. 16 (Passacaglia) (Schutzengel-Sonate)
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