Marc Johnson: Bass Desires: Second Sight
Bass Desires: Second Sight
CD
CD (Compact Disc)
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+ Bill Frisell, John Scofield, Peter Erskine
*** Gatefold Digisleeve
*** Gatefold Digisleeve
Bass Desires entwickelt sich bei seinem zweiten Treffen zu einer echten Gruppe, bei der alle Teilnehmer nun Material beisteuern. Zu den Inspirationsquellen gehören Soul, Blues, Country und Pop ebenso wie Jazz, aber das instrumentale Zusammenspiel ist raffinierter.
Das zweite Werk von Marc Johnsons Bass Desires kommt nicht annähernd an das Oktaniveau des wilden, selbstbetitelten Debüts heran. Das bedeutet jedoch nicht, dass Second Sight nicht genauso fesselnd ist. Seine Stärke liegt in seinem Personal. Die Gitarristen Bill Frisell und John Scofield scheinen so gut zueinander zu passen, dass man sie, wären sie nicht auf den linken bzw. rechten Kanal aufgeteilt, genauso gut für einen bizarren 12-saitigen Geniestreich halten könnte. Wie kann man zum Beispiel nicht von der Stimmung von "Small Hands" und den resonanten Wirbeln von "Sweet Soul" berührt werden? Letzteres, mit einem Hauch von Pat Metheny-Helligkeit, ist besonders bewegend. Und lassen Sie uns den bescheidenen Opener "Crossing The Corpus Callosum" nicht übergehen. Hier tanzen die Gitarren auf der Kante über den sanften Hügeln von Peter Erskines Schlagzeug und Johnsons Bass. Die Fülle an ausgedehnten Texturen eröffnet einen Ausblick nach dem anderen auf die Möglichkeiten. Frisell glüht förmlich in "1951", das genauso gut ein Outtake von Naked City's Radio hätte sein können. Ein träumerisches Stück Nostalgiekuchen, wenn es jemals einen gab, und dazu eine Portion elektrische Eiscreme. Die Soli sind dreidimensional.
Damit wir nicht denken, dass das alles zu schwerfällig ist, belebt Scofield den Prozess mit einem belebenden Doppelschlag. Die an Richard Thompon erinnernde Rhythmusgitarre in "Twister" ist das temperamentvollste Stück des Sets. Frisell und Scofield befeuern sich gegenseitig, wenn sie ungeniert die Leiter der verminderten Septime erklimmen (man denke an die Beatles) und in das groovigere Geflecht von "Thrill Seekers" abzweigen. Scofield dominiert hier mit seinem Solo, während Frisell im Hintergrund einige seiner insektenhaftesten Fäden spinnt, bevor er Sternenstaub durch die Atmosphäre zurückschleudert. Die Band zieht sich für ein zerbrechliches Solo von Johnson zurück, bevor sie sich auf dem "Vamp" austobt. Die Unbeschwertheit dieser Nummer wird durch "Prayer Beads", einen Monolog von Johnson, hervorragend kontrastiert, der mit "Hymn For Her" den Schlusspunkt setzt. Letzteres ist ein Traum im Traum. Es fühlt sich an, als würde man das Leben durch einen Schleier aus tröpfelndem Wasser betrachten und feststellen, dass die Hoffnung bereits neben einem liegt, dass ihre verzeihenden Melodien in und aus dem Herzen fließen.
Ein Hinweis auf dem Cover: Der Hubschrauber ist eine Folie. Ohne ihn ist der Strand einfach nur ein Strand. Mit ihm bettelt der Strand darum, gewürdigt zu werden.
Das zweite Werk von Marc Johnsons Bass Desires kommt nicht annähernd an das Oktaniveau des wilden, selbstbetitelten Debüts heran. Das bedeutet jedoch nicht, dass Second Sight nicht genauso fesselnd ist. Seine Stärke liegt in seinem Personal. Die Gitarristen Bill Frisell und John Scofield scheinen so gut zueinander zu passen, dass man sie, wären sie nicht auf den linken bzw. rechten Kanal aufgeteilt, genauso gut für einen bizarren 12-saitigen Geniestreich halten könnte. Wie kann man zum Beispiel nicht von der Stimmung von "Small Hands" und den resonanten Wirbeln von "Sweet Soul" berührt werden? Letzteres, mit einem Hauch von Pat Metheny-Helligkeit, ist besonders bewegend. Und lassen Sie uns den bescheidenen Opener "Crossing The Corpus Callosum" nicht übergehen. Hier tanzen die Gitarren auf der Kante über den sanften Hügeln von Peter Erskines Schlagzeug und Johnsons Bass. Die Fülle an ausgedehnten Texturen eröffnet einen Ausblick nach dem anderen auf die Möglichkeiten. Frisell glüht förmlich in "1951", das genauso gut ein Outtake von Naked City's Radio hätte sein können. Ein träumerisches Stück Nostalgiekuchen, wenn es jemals einen gab, und dazu eine Portion elektrische Eiscreme. Die Soli sind dreidimensional.
Damit wir nicht denken, dass das alles zu schwerfällig ist, belebt Scofield den Prozess mit einem belebenden Doppelschlag. Die an Richard Thompon erinnernde Rhythmusgitarre in "Twister" ist das temperamentvollste Stück des Sets. Frisell und Scofield befeuern sich gegenseitig, wenn sie ungeniert die Leiter der verminderten Septime erklimmen (man denke an die Beatles) und in das groovigere Geflecht von "Thrill Seekers" abzweigen. Scofield dominiert hier mit seinem Solo, während Frisell im Hintergrund einige seiner insektenhaftesten Fäden spinnt, bevor er Sternenstaub durch die Atmosphäre zurückschleudert. Die Band zieht sich für ein zerbrechliches Solo von Johnson zurück, bevor sie sich auf dem "Vamp" austobt. Die Unbeschwertheit dieser Nummer wird durch "Prayer Beads", einen Monolog von Johnson, hervorragend kontrastiert, der mit "Hymn For Her" den Schlusspunkt setzt. Letzteres ist ein Traum im Traum. Es fühlt sich an, als würde man das Leben durch einen Schleier aus tröpfelndem Wasser betrachten und feststellen, dass die Hoffnung bereits neben einem liegt, dass ihre verzeihenden Melodien in und aus dem Herzen fließen.
Ein Hinweis auf dem Cover: Der Hubschrauber ist eine Folie. Ohne ihn ist der Strand einfach nur ein Strand. Mit ihm bettelt der Strand darum, gewürdigt zu werden.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Crossing The Corpus Callosum
- 2 Small Hands
- 3 Sweet Soul
- 4 Twister
- 5 Thrill Seekers
- 6 Prayer Beads
- 7 1951
- 8 Hymn For Her
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