Sebastian Fagerlund: Violinkonzert "Darkness In Light" auf Super Audio CD

Mit dem Schlagwort „Magischer Realismus“ kann man in etwa den Kompositionsstil Sebastian Fagerlunds beschreiben. Elemente des Surrealismus werden kombiniert mit nüchternem Erzählstil. Er kostet das Klangspektrum des symphonischen Orchesters voll aus; die Musik reflektiert nicht nur die Traditionen des Impressionismus, der Moderne und des Postminimalismus, sondern lässt auch das feine Ohr des Komponisten für andere Genres spüren: für Cool Jazz ebenso wie für Stimmungsmusik. Die Anforderungen ans spielende Personal sind enorm, denn Fagerlunds Imagination hat sich alles unterzuordnen. Kein Problem für Pekka Kussisto, der ähnlich „tickt“ wie Fagerlund, und dem das Violinkonzert gewidmet ist. Der Titel ist einem Abschnitt aus der Novelle Firefly von Haruki Murakami entnommen, dessen Kernthese lautet: „Tod ist nicht der Gegensatz von Leben, sondern Teil desselben.“ Und so ist das Konzert aus Gegensätzen konstruiert: Dunkelheit und Licht, Tonalität und Atonalität, Orchester und Solist, Zerstörung und Erneuerung – keines ist denkbar ohne das andere. Formal anders ist der Hintergrund des Orchesterwerks Ignite: Der ständige Zusammenstoß von Ideen erzeugt neue Energien, und um die in Form zu bringen, hat die Natur die Spirale gewählt – von der DNA über Schneckengehäuse bis zu Tornados und den Strukturen von Galaxien.