Rudresh Mahanthappa: Bird Calls
Für Rudresh Mahanthappa war Charlie Parker prägend, seitdem er als Teenager zum ersten Mal dessen Musik hörte. Mittlerweile ist Mahanthappa gefragter Lehrer. Mit einem Schüler ›zerlegte‹ er eine komplexe Melodie von Charlie ›Bird‹ Parker, um sie besser zu erfassen. Dieses dekonstruierte motivische Material hatte so viel Eigenleben, dass ihm die Idee kam, aus dem Parker-Repertoire ganz neue Stücke zu schaffen.
Auf seinem Album »Bird Calls« entwickelt Rudresh Mahanthappa Neuschöpfungen, deren Keimzellen aus dem Parker-Repertoire stammen. Dass aus diesem Experiment ein atemberaubendes Meisterwerk wird, liegt an der exzellent besetzten, wahnwitzig gut spielenden Band.
Mit »Bird Calls« verneigt sich Rudresh Mahanthappa vor Charlie Parker: anspruchsvoller, lohnender Jazz.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Auf seinem neuen Album »Bird Calls« verarbeitet Rudresh Mahanthappa die Musik von Charlie Parker auf seine ganz eigene und tiefgründige Weise. Begleitet wird er von einer unglaublich guten Band. Dieses Album ist ein Meisterwerk.
Die Idee zu »Bird Calls« kam Rudresh Mahanthappa, als er unterrichtete und einem Schüler die schnelle und äußerst komplexe Melodie von »Donna Lee« erklären wollte. Sie zerlegten sie zum besseren Verständnis in kleine Happen. Diese Bruchstücke klangen wie etwas Eigenständiges, das danach rief, zu etwas Neuem verarbeitete zu werden.
Genau dieser Vorgehensweise folgt Rudresh Mahanthappa mit seinen Mitspielern auf »Bird Calls«. Der Albumtitel bringt es mit seinem Wortspiel auf den Punkt: Schon diese musikalischen Versatzstücke sind für Mahanthappa ›Lockrufe‹ – die wörtliche Übersetzung von ›bird calls‹. Alternativ bedeutet der Titel schlicht ›Bird ruft‹: Der Meister Charlie ›Bird‹ Parker ruft, und Mahanthappa ist zur Stelle.
Der Ruf, Versatzstücke von ›the Bird‹ zu verarbeiten, führt zu einem äußerst lebendigen Ergebnis. Die Melodien und Solos aus dem Parker-Repertoire werden subtil und gekonnt ausgearbeitet. Rudresh Mahanthappa verändert Harmonien, Tempi und Rhythmen, fügt neue Pausen ein, nimmt vorhandene weg, bis die Versatzstücke zu neuen Werken verschmelzen.
Die Improvisationen von Mahanthappa und dem jungen Trompeter Adam O’Farrill heizen sich auf »Bird Calls« gegenseitig irrwitzig an. Bassist François Moutin unterstützt sie mit seiner unglaublichen Virtuosität, Pianist Matt Mitchell ist durchweg präsent und Schlagzeuger Rudy Royston spielt wie ein geölter Blitz.
Man käme allein durchs Zuhören aus der Puste, doch glücklicherweise legt Rudresh Mahanthappa Verschnaufpausen im Album an. Die eigentlichen »Bird Calls« sind Einschübe, die durch die solistische Besetzung leichter zu verstehen sind. Insgesamt klingt hier aus jedem einzelnen Ton der Spaß, den die Musiker beim Einspielen dieses Albums hatten. Und da es so unglaublich viele Töne sind, ist der Spaß auch für den Hörer schier unerschöpflich, sobald man sich auf diese Wucht einlässt.
»Bird Calls« von Rudresh Mahanthappa ist äußerst anspruchsvoller, hochvirtuoser Jazz. Er belohnt dadurch, dass jedes erneute Hören auch neue Entdeckungen bietet.
Rezensionen
»Rudresh Mahanthappa eröffnet dem Jazz neue kreative Potentiale.« (Die Zeit)»Mahanthappas Stücke sind voll gültige, eigene Neuschöpfungen. Und spannender als so manche Interpretation von ›Bird‹-Klassikern.« (Stereo, März 2015)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Bird calls #1
- 2 On the DL
- 3 Bird calls #2
- 4 Chillin'
- 5 Bird calls #3
- 6 Talin is thinking
- 7 Both hands
- 8 Bird calls #4
- 9 Gopuram
- 10 Maybe later
- 11 Bird calls #5
- 12 Sure why not?
- 13 Man, thanks for coming