Vijay Iyer: Break Stuff
Spielfreudiger Jazz, der die Grenzen des Genres erkundet und ein höchst intellektuelles Konzept: Auf »Break Stuff« bringt Vijay Iyer diese Gegensätze mit seinem Trio perfekt in Einklang.
Inspiriert von musikalischen Vorbildern und eigenen Kompositionen machen sich die drei auf »Break Stuff« daran, Musik in kleinste Einheiten zu zerschlagen (break), um sie dann im vertrauten, freien, improvisatorischen Spiel wieder zusammenzusetzen.
Auf »Break Stuff« lösen Vijay Iyer, Stephan Crump und Marcus Gilmore die Grenzen des Jazztrios auf.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Weitere Ausgaben von Break Stuff
Das neue Album von Vijay Iyer heißt »Break Stuff«. Damit ist keineswegs eine Anleitung zum Zerschlagen von Dingen gemeint, sondern das ›Zeug‹ bzw. das musikalische Material, das in einem ›Break‹ entsteht. Das Schwierige daran ist, dass ›Break‹ von sowohl ›Bruch‹ als auch ›Unterbrechung, Pause‹ bedeuten kann. Für Vijay Iyer und sein Trio scheinen beide Bedeutungen von Belang zu sein. Iyer, der Kontrabassist Stephan Crump und Schlagzeuger Marcus Gilmore legen beispielsweise bewusst kreative Pausen zwischen Einspielungen und Konzerte, um ganz neue Einflüsse aufzunehmen.
Der Albumtitel »Break Stuff« meint andererseits durchaus, dass Vijay Iyer und seine Mitspieler Musik in kleinste Einheiten zerschlagen. »Hood« ist beispielsweise dem Techno-DJ und -Produzenten Robert Hood gewidmet. Techno wird hier auf die kleinsten Formeln heruntergebrochen und dann mit den Klangmitteln und dem Improvisationswillen des Jazztrios wieder zusammengesetzt. Ebenso verfährt das Vijay Iyer Trio mit den Vorbildern Thelonious Monk (»Work«), Billy Strayhorn (»Blood Count«) und John Coltrane (»Countdown«) und gelangt trotz identischer Vorgehensweise zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen.
»Break Stuff« greift außerdem bestehende Werke von Iyer selbst auf: Stücke aus einer Suite, die im Museum of Modern Art in New York uraufgeführt wurde, und Teile aus »Open City«. Auch diese werden vom Trio umgeformt.
Durch die neuen Einflüsse, auf die sich die drei Musiker in ihren kreativen Pausen einlassen, und durch das Aufbrechen der musikalischen Vorbilder in kleinste Einheiten ist »Break Stuff« im Wortsinne doppelt Programm. Was daraus entsteht, ist ein Jazz, der sich so viel Freiheit nimmt, dass er letztlich aus der Gattung zu fallen scheint. Da jedoch gerade im Jazz die ständige Erneuerung der Musik beheimatet ist, kann man »Break Stuff« andererseits als das jazzigste aller Jazzalbum betrachten.
Das Konzept von Vijay Iyer, Stephan Crump und Marcus Gilmore ist einerseits intellektuell, andererseits mit der größten improvisatorischen Freiheit umgesetzt.
In Verbindung mit dem herausragenden Zusammenspiel des Trios ist »Break Stuff« daher ein beeindruckendes Album.
Rezensionen
»Iyer definiert seine eigene Kategorie. Mit diesem Tausendsassa jedenfalls ist weiterhin ganz vorn zu rechnen!« (Fono Forum, Februar 2015)
»Iyer treibt ein durchtriebenes Spiel mit Hörgewohnheiten und -erwartungen, das dem guten alten Piano-Trio zumindest ein paar neue Farbtupfer abgewinnt.« (Jazzthing, Februar / März 2015)
»Wie das Trio hier teils Fremdtitel, teils eigene, aus anderem Kontext bekannte Stücke neu beleuchtet – das hat James A. Farber mit Produzent Manfred Eicher in New York mit fesselnder Präsenz und Dynamik festgehalten.« (stereoplay, März 2015)
»Ihr Post-Free-Jazz lebt von einem eigenartig paradoxen Nebeneinander von Romantik, mathematischem Sezieren und verwinkeltem Swing.« (Rolling Stone, Februar 2015)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Starlings
- 2 Chorale
- 3 Diptych
- 4 Hood
- 5 Work
- 6 Taking Flight
- 7 Blood Count
- 8 Break Stuff
- 9 Mystery Woman
- 10 Geese
- 11 Countdown
- 12 Wrens