Martha Argerich & Claudio Abbado - Complete Concerto Recordings auf 5 CDs

Argerich und Abbado – eine Zeitreise

Über 45 Jahre der Musikerfreundschaft zwischen Claudio Abbado und Martha Argerich bildet die limitierte Gesamtausgabe der Konzerteinspielungen »Martha Argerich & Claudio Abbado – Complete
Concerto Recordings« ab. Schon bevor sie 1967 die erste Aufnahme mit den Klavierkonzerten von Prokofieff und Ravel zusammen einspielten, waren Argerich und Abbado gemeinsam aufgetreten. Von dieser legendären Einspielung der Sechziger bis hin zu den letzten Live-Aufnahmen aus Luzern 2013 mit den Mozart-Konzerten KV 503 und 466 zeigt diese Gesamtschau, wie spannend sich das Zusammenwirken dieser so unterschiedlichen Charaktere über die Jahrzehnte entwickelte.

Nahezu fünf Jahrzehnte sind eine lange Zeit für Musiker, die sich kontinuierlich weiter entwickeln. Und so macht es großen Sinn, dass das Klavierkonzert G-Dur von Ravel gleich zweimal auf »Martha Argerich & Claudio Abbado – Complete
Concerto Recordings« zu hören ist. Während die Aufnahme von 1967 den Ruhm Martha Argerichs als leidenschaftlich-ungestüme Pianistin manifestierte, hört sich die Aufnahme von 1984 gebändigter und dennoch freier, voluminöser und tiefer an.

Die Mozart-Konzerte aus Luzern dokumentieren, wie vertraut, reif und lebhaft sich die Zusammenarbeit der ›wilden‹ Martha Argerich und des ›sanften‹ Claudio Abbado, dem Mann der leisen Töne, nach all der Zeit gestaltet. Es gibt so viele Einspielungen von Mozarts Klavierkonzerten, aber eine dergestalt lebendige Innigkeit der Ausführenden hört man nur selten.

»Martha Argerich & Claudio Abbado – Complete
Concerto Recordings« berühren als brillante Konzerteinspielungen zweier auf den ersten Blick widersprüchlicher Stars und Musikerfreunde. Die Zeugnisse dieser Freundschaft sind eine hervorragende Art, Claudio Abbado in Erinnerung zu halten.

Rezensionen

audio 5/1985: »Das Prokofieff-Konzert ist noch immer ohne große Konkurrenz - hier ist Martha at her best.​«


FonoForum 11/1967: »Ein Hauch von ›jeunesse doree‹ weht einen aus dieser Aufnahme an: Es sind glänzende junge Musiker am Werk, die Werke werden mit einem gewissen sportlichen Elan angegangen; Martha Argerich macht ihrem Ruf einer ausgezeichneten Könnerin alle Ehre und spielt mit schlanker, unaufdringlicher Virtuosität, und Abbado bemüht sich, dem Orchesterpart scharfe Konturen und Farbigkeit zu geben.​« (Chopin & Liszt)
stereoplay 12/1996: »Es ist ein bewegendes Plädoyer für die alles entscheidenden Kriterien der Interpretation.​ Fazit: anrührende Fundsachen einer modernen Zauberin, unverzichtbar und unwiderstehlich.​« (Tschaikowsky)
stereoplay 1/2005: »Vor allem im janusköpfigen c-Moll-Konzert gelingt es Martha Argerich, mit geradezu kindlicher Offenheit und Heldenmut, den fast verloren gegangenen Gestus des Improvisatorischen, des rebellischen Experiments, des neuartigen Dur-Moll-Vexierspiels zu reanimieren und so das Mysterium des ersten Satzes, die Seelentiefe des zweiten und das Verwirrspiel des dritten neu erlebbar zu machen.​« (Beethoven)
Stereo 4/2014: »So wie Abbado und Argerich stets Vertraute waren und über Jahrzehnte blieben, agieren beide auch in diesen Konzerten: in bestem Einvernehmen, einander zuhörend, sich gegenseitig ergänzend und animierend.​«