Tomas Luis de Victoria: Et Iesum - Motetten für Sologesang & Laute
Et Iesum - Motetten für Sologesang & Laute
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Motetten, Antiphonen & Musik für die Messe
- Künstler: Carlos Mena (Countertenor),Juan Carlos Rivera (Laute & Vihuela),Franciso Rubio Gallego (Zink)
- Label: harmonia mundi, DDD, 2003
- Erscheinungstermin: 5.4.2004
Ähnliche Artikel
www. klassik-heute. com
1567 wurde ein 19 Jahre junger Mann aus Spanien mit dem Namen Tomás Luis de Victoria am Collegium Germanicum in Rom zum Priesterstudium zugelassen. Was hatte ein Spanier am deutschen Kolleg zu suchen, das Ignatius von Loyola, Ordensgründer der Gesellschaft Jesu, mit dem Ziel errichtet hatte, hier deutsche Priester zum geistigen Kampf gegen die Protestanten auszubilden? Vermutlich wählte Victoria dieses Institut, weil es von Jesuiten geführt wurde, bei denen er bereits im heimischen Ávila seine Studien begonnen hatte. Der junge Mann brachte überdies eine fundierte musikalische Ausbildung mit, die er sich als Chorknabe an der heimischen Kathedrale erworben hatte. Während der folgenden elf Jahre verdiente sich Victoria seinen Lebensunterhalt in vielen Stellungen als Musiker in der ewigen Stadt: am Collegium Germanicum, am Collegium Romanum (wo er Palestrina als Kapellmeister nachfolgte) und an verschiedenen Kirchen. 1575 erhielt er die Priesterweihen und wurde drei Jahre später in die Congregazione dell’Oratorio aufgenommen, eine Vereinigung von Weltpriestern, die hier einen geistlichen Zusammenhalt hatten, ohne die Mönchsgelübde abzulegen.
Victorias Ruhm als Komponist muß seit der Veröffentlichung einer Motettensammlung 1572 in Venedig bereits beträchtlich gewesen sein, da er seit seiner Priesterweihe vom Papst finanzielle Zuwendungen gewährt bekam, die ihn wirtschaftlich unabhängig machten und es ihm erlaubten, sich ganz der Komposition zu widmen. Viel Sorgfalt wandte er auch auf die Veröffentlichung und Verbreitung seiner Werke, er bot seine prachtvoll gedruckten Notenbände, die ob ihrer luxuriösen Ausstattung den Neid des berühmten Palestrina erregten, weithin an – bis nach Amerika ist seine diesbezügliche Korrespondenz belegt. Durch eine geschickte Widmung einer Sammlung von Meßvertonungen an den kunstsinnigen König Philipp II. von Spanien gelang es ihm, Beziehungen an den Hof zu knüpfen und 1585 nach 18 Jahren in der Fremde wieder nach Spanien zurückzukehren.
Philipp II. empfahl den Heimkehrer seiner Schwester Maria, die als Witwe des deutschen Kaisers Maximilian II. seit 1581 in Madrid bei den Königlichen Barfüßerinnen residierte. In diesem sehr wohlhabenden Kloster lebten 33 Nonnen in völliger Abgeschiedenheit. 1587 wurde Victoria der persönliche Kaplan der Kaiserinwitwe und blieb dies bis zu ihrem Tod im Jahr 1603. Nach dem Tod seiner Mentorin blieb Victoria den Königlichen Barfüßerinnen bis zu seinem eigenen Tod 1611 als Organist verbunden.
Der 1971 geborene spanische Kontratenor Carlos Mena studierte an der Schola Cantorum Basiliensis bei René Jacobs und gehört heute zu den international renommierten Sängern seines Fachs. Mit dem Programm dieser CD zeigt er außerordentliche Meisterschaft in der Interpretation dieser an satztechnischen Effekten und emotionalen Affekten reichen Musik. Gemeinsam mit dem Lautenisten Juan Carlos Ribera ermöglicht er heutigen Zuhörern eine Zeitreise in die Welt der Frömmigkeit des spanischen Hochbarock, die sicher von der Lebensrealität der Menschen des anbrechenden 21. Jahrhunderts weit entfernt ist. Daß wir uns heute trotz der zeitlichen Distanz und der zweifellos völlig anderen Lebensvoraussetzungen dennoch als Zaungäste zeitgenössischer Aufführungen dieser außerordentlichen Musik fühlen können, ist der unmittelbar packenden Darstellung der Künstler dieser Aufnahme zu verdanken.
Detmar Huchting (15.07.2004)
Künstlerische Qualität: 10
Klangualität: 10
Gesamteindruck: 10
Rezensionen
klassik-heute.com: "Dass wir uns heute trotz der zeitlichen Distanz und der zweifellos völlig anderen Lebensvoraussetzungen dennoch als Zaungäste zeitgenössischer Aufführungen dieser außerordentlichen Musik fühlen können, ist der unmittelbar packenden Darstellung der Künstler dieser Aufnahme zu verdanken."- Tracklisting
- 1 Track 1
- 2 Track 2
- 3 Track 3
- 4 Track 4
- 5 Track 5
- 6 Track 6
- 7 Track 7
- 8 Track 8
- 9 Track 9
- 10 Track 10
- 11 Track 11
- 12 Track 12
- 13 Track 13
- 14 Track 14
- 15 Track 15
- 16 Track 16
- 17 Track 17
- 18 Track 18
- 19 Track 19
- 20 Track 20