Martin Demmler: Robert Schumann
Robert Schumann
Buch
- 'Ich hab im Traum geweinet'. Eine Biographie
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- Reclam, Leipzig
- Einband: Fester Einband
- ISBN-13: 9783379008693
- Umfang: 283 Seiten
- Sonstiges: 16 Bildtaf.
- Copyright-Jahr: 2006
- Gewicht: 440 g
- Maße: 212 x 133 mm
- Stärke: 26 mm
- Erscheinungstermin: 15.2.2006
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Von Martin Demmler.
Gebunden mit SU, 283 Seiten, 13x21cm,
mit 16 Fototafeln und umfangreichem Anhang.
Robert Schumann gilt heute als der größte Romantiker unter
den deutschen Komponisten. Seine Lieder und Klavierwerke,
Sinfonien und Konzerte zählen zu den meistgespielten
Kompositionen überhaupt. Martin Demmler schildert den
wechselhaften Lebenslauf dieses Musikers zwischen Erfolg
und Enttäuschung, Schaffensrausch und Krise: An der Seite
der stürmisch gefeierten Pianistin Clara Wieck will
Schumann sein Ideal einer neuen poetischen Zeit
verwirklichen, Kunst und eigene Biografie als unauslösliche
Einheit gestalten.
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Kurzbeschreibung
Robert Schumann gilt heute als der größte Romantiker unter den deutschen Komponisten. Martin Demmler schildert den wechselhaften Lebenslauf dieses Musikers zwischen Erfolg und Enttäuschung, Schaffensrausch und Krise.Auszüge aus dem Buch
Klaviertrio d-Moll op. 631847 entsteht eines der großartigsten und meist gespielten Kammermusikwerke Schumanns, das Klaviertrio d-Moll op. 63. Zwar hatte er sich schon in seinem 'Kammermusikjahr' mit dieser Gattung auseinander gesetzt - das Werk erschien allerdings erst mit der Opuszahl 88 als Phantasiestücke -, doch erst mit dem d-Moll-Trio gelingt ihm der große Wurf, der keine Anzeichen seiner "neuen Art zu komponieren" erkennen lässt, sondern in bester romantischer Tradition steht. Handelt es sich bei den Phantasiestücken op. 88 um eine Sammlung von Charakterstücken in verschiedenen Tonarten und ohne thematische Bezüge zwischen den Sätzen, so orientiert sich Schumann im Kopfsatz des d-Moll-Trios an der traditionellen Sonatenhauptsatzform. Der Einfluss Mendelssohns, dessen Klaviertrio op. 49 in der gleichen Tonart Schumann außerordentlich schätzt, ist nicht zu leugnen. Dennoch ist das d-Moll-Trio eines seiner expressivsten und in sich schlüssigsten Kammermusikwerke. Clara, der er die Partitur zu ihrem 28. Geburtstag schenkt, erkennt den Bezug zum Frühwerk, das Anknüpfen an die musikalische Welt von Florestan und Eusebius: "Es klingt wie von einem, von dem noch viel zu erwarten steht, so jugendfrisch und kräftig, dabei doch in der Ausführung so meisterhaft ... Der erste Satz ist für mich einer der schönsten, die ich kenne", urteilt sie nach der ersten Aufführung an ihrem Geburtstag im privaten Kreis. Noch einmal gelingt es Schumann, an den poetisch-schwärmerischen Gestus seiner romantischen Periode anzuknüpfen und diese Haltung mit einer stärker polyphonen Satztechnik zu verbinden. Das zeigt sich im Kopfsatz ebenso wie im zentralen dritten Satz Langsam, mit inniger Empfindung. Bereits die ersten Noten des Violinthemas des Kopfsatzes werden im Bass der Klavierstimme mit einer Tonfolge begleitet, die anschließend zum zweiten Takt der Melodie wird. Auffällig ist die extreme Unregelmäßigkeit dieses siebentaktigen Hauptthemas. Der chromatische Seitensatz ist kanonisch angelegt und seine Fortsetzung fügt das erste Thema als Kontrapunkt im Cello hinzu. Auch das Hauptthema wird am Ende der Exposition kanonisch verarbeitet. Die Durchführung, die einen weiteren thematischen Gedanken ins Spiel bringt, ist vor allem klanglich interessant. Violine und Cello spielen nahe am Steg, wodurch ein gleichsam 'gläserner' Klang entsteht, während das Klavier gedämpfte Akkorde in höchster Lage beisteuert. Ein außerordentlich modernes Klangbild, das erst im 20. Jahrhundert in der Kammermusik Schule machen wird. Etwa zur Entstehungszeit des d-Moll-Trios beginnt Clara, in ihrem Tagebuch Misserfolge zu bagatellisieren, soweit sie Schumann betreffen. Um ihn psychisch zu stabilisieren, sieht sie die Dinge nun häufig aus Roberts Perspektive, weshalb ihre Eintragungen keine zuverlässige Quelle mehr darstellen. Dass sie ihr Zusammenleben mit Schumann nach seiner Einweisung in die Nervenklinik stilisiert hat, ist bekannt. Doch bereits Mitte der vierziger Jahre beginnt sie damit, Begebenheiten zu beschönigen oder Schumanns Handlungen zu verteidigen, auch wenn man vermuten kann, dass sie selbst anderer Ansicht war. So liest sich etwa ihr Bericht über das erfolglose Wiener Konzert ganz anders als bei Hanslick: "Roberts Konzert (das er, sowie die Symphonie, selbst dirigierte, was doch auch wieder eine Freude für mich war) gefiel außerordentlich, sowie auch die Symphonie." Das klingt wie die Beschwörung eines Erfolges, der keiner war. Vermutlich wählt Clara diese Sichtweise, um Roberts Depressionen nicht noch durch kritische Berichte zu verschärfen, ihn aufzubauen und sich mit ihm zu solidarisieren.