Mikis Theodorakis: Klaviertrio auf CD

Das nur wenig bekannte kammermusikalische Oeuvre von Mikis Theodorakis entstand in der Zeit vor 1960. Seine kritische Einstellung gegenüber der musikalischen Avantgarde, der er Realitäts- und Publikumsferne vorwarf, aber auch seine private und politische Entwicklung führte ihn zu anderen musikalischen Ausdrucksformen. Dennoch lohnt ein Blick auf diese Facette des Werkes, zumal sie z. T. von ähnlichen Einflüssen geprägt wurde wie manche großen sinfonischen Werke. In der Sonatine Nr. 1 für Violine und Klavier etwa erreicht Theodorakis eine gelungene Verbindung von rhythmischer Dynamik und melodischem Elan. Die musikalischen Grundlagen des Final-Satzes finden sich in der brillanten Instrumentierung des „Zorba“-Balletts von 1988 wieder. Die Ende der 50er Jahre in Paris entstandene Sonatine No. 2 gehört zu Theodorakis' gelungensten Kammermusikwerken und zeigt, mit welcher Leichtigkeit er die Grundlagen der Musik seiner kretischen Heimat zu verbinden versteht mit den am weitesten nach vorne weisenden Kompositionstechniken. Ein Jahr nach seinem Weg in den politischen Untergrund schrieb Theodorakis 1947 das Trio für Violine, Violoncello und Klavier. Die schwierigen Lebensbedingungen zwischen Untergrund, Haft und Verbannung ließen das Werk der Vergessenheit anheim fallen. Theodorakis fand es selbst erst Mitte der 80er Jahre in seinen Unterlagen wieder. Die Einspielung der drei Werke mit dem Trio Athénien entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten. Für die CD-Erstveröffentlichung wurden die Aufnahmen aufwendig restauriert. (intuition-music. com)