Florence Price: Symphonien Nr.1 & 4 auf CD

Florence Price wurde in Little Rock, Arkansas, geboren und studierte am Neuengland-Konservatorium, aber erst in Chicago beschleunigte sich ihre kompositorische Laufbahn. Das Konzert im Jahr 1933, bei dem ihre Symphonie Nr. 1 in e-Moll uraufgeführt wurde, war das erste Mal, dass ein großes amerikanisches Orchester ein von einer Afroamerikanerin geschriebenes Stück aufführte. Unter dem Einfluss von Dvořák und Coleridge-Taylor schöpfte sie aus der Quelle negro-geistiger Spirituals und volkstümlicher Tänze, voller Lyrik und Synkopen. Die Sinfonie Nr. 4 in d-Moll demonstriert ihr straffes Zusammenspiel, ihren ausgeprägten Sinn für orchestrale Farben, ihre ellingtonische "Dschungelstil"-Sprache und ihre Vorliebe für den "Juba"-Tanz.

Rezensionen

"Beide Werke zeigen eine gründliche Vertrautheit mit der symphonischen Praxis des späten 19.​ Jahrhunderts, aber mit zeitgenössischer Harmonik, lebendiger Rhythmik und ganz eigener melodischer Erfindung.​ Vermutlich in allen Sinfonien von Price (die Zweite ist offenbar verschollen) ersetzt ein Juba-Tanz das Scherzo als dritten Satz.​ Mit Ausnahme einer Anspielung auf das spirituelle "Wade in the water" im ersten Satz der vierten Symphonie zitiert Price keine Volksmusik, sondern evoziert sie durch charakteristische melodische und rhythmische Gesten.​ Ihr Umgang mit dem Orchester ist idiomatisch und auffallend originell, wobei die Soli großzügig über das gesamte Ensemble verteilt sind.​ Jede Sinfonie beschreibt im Laufe der vier Sätze eine große emotionale Entwicklung von tiefem Ernst bis zu erlösender Freude.​

Die Einführung oder besser gesagt Wiederherstellung von Price' einzigartiger Stimme ist zweifellos eine Bereicherung des amerikanischen symphonischen Kanons.​" (Gramophone)