Percussion Today
Percussion Today
Mit Werken von:
Hermann Regner (1928-2008)
, Leo Brouwer (geb. 1939)
, Hans Werner Henze (1926-2012)
, Werner Heider (geb. 1930)
Mitwirkende:
Hochschul-Percussion Trossingen
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Regner: Changing Patterns
+Brouwer: Variantes
+Henze: 5 Scenes from the Snow Country
+Heider: Galerie
+Hiller: Katalog IV
- Künstler: Hochschul-Percussion Trossingen, Gschwendtner
- Label: Wergo, DDD, 84
- Bestellnummer: 5743535
- Erscheinungstermin: 17.4.1996
»Percussion Today« – der Titel ruft sogleich die Frage nach »Percussion Yesterday« hervor, das heißt: nach der Geschichte des Schlagzeugs und den Quellen, die zum heutigen Standard der Schlagzeugmusik führten. Dabei zeigt sich eine paradoxe Situation; wir haben es nämlich mit dem ältesten und zugleich jüngsten Phänomen der Instrumentalmusik (wenn wir einmal vom Instrument der »vox humana«, der menschlichen Stimme, absehen) zu tun: Elementare Rhythmen, als motorische Bewegungsfolge oder signalhafte Artikulation, stehen sowohl im Rahmen der allgemeinen Kulturgeschichte als auch innerhalb der individuellen Entwicklung am beginn des Ausdrucksbedürfnisses.
Wo es den Menschen nach Expression drängt, bedient er sich perkussiver Mittel. Dieser elementaren, anthropologisch gegebenen Seite steht die andere gegenüber: Schlagzeug und Schlagmusik als höchst artifizielle Kunstäußerung. Genauer gesagt, sie stehen sowohl im Rahmen der allgemeinen Kulturgeschichte als auch innerhalb der individuellen Entwicklung am Beginn des Ausdrucksbedürfnisses. Wo es den Menschen nach Expression drängt, bedient er sich perkussiver Mittel.
Dieser elementaren, anthropologisch gegebenen Seite steht die andere gegenüber: Schlagzeug und Schlagmusik als höchst artifizielle Kunstäußerung. Genauer gesagt, sie stehen sich nicht unvermittelt gegenüber, sondern bedingen einander. Etwas vom Ursprünglichen, vom vitalen Elan bleibt ja der Musik für Schlagzeug selbst da erhalten, wo sie differenzierteste kompositorische Techniken einbezieht.
Die lange Entwicklung bleibt über viele Jahrhunderte nur indirekt nachvollziehbar. Bild- und Schriftquellen künden vom hohen Stellenwert, den das Schlagzeug in der Musikgeschichte einnahm. Die Spielmannsmusik des Mittelalters, die höfischen Feste ebenso wie die Vergnügungen der Bürger und Bauern waren von Schlagzeugklängen begleitet, vor allem auch der ganze militärische Bereich.
Dabei spiegelt die Geschichte der Schlaginstrumente auf eindrückliche Weise das Wechselspiel zwischen den kulturellen Sphären – geographisch (etwa die Übernahme maurischer Instrumente ins Europäische) und soziologisch (Vermischung von volkstümlichem und aristokratischem Instrumentarium); und diese Tendenz blieb bis in die neueste Zeit erhalten: kein anderer Bereich der Kunst ist so für fruchtbare Einflüsse und Anregungen offengeblieben wie dieser Zweig der Musik.
Aus der dienenden Rolle, die das Schlagwerk in der Kunstmusik zunächst einnahm, als Begleitung und Akzentuierung, als Symbol des Feierlichen (»Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten!« bei Bach), als exotische Farbe (Mozarts Janitscharenklänge) oder spezielles Kolorit (Haydns »Militärsymphonie«), zur Ausdruckssteigerung oder als unerwarteter »Knalleffekt« (Haydns berühmter Paukenschlag) – aus dieser Rolle erwuchsen dem Schlagzeug bald eigenständige Aufgaben.
Was Beethoven und mit ihm die französische Revolutionsmusik, ebenso die Oper seit Cherubini und Rossini begonnen hatten, setzte der größte Instrumentationsmeister, Hector Berlioz, in seiner »Symphonie fantastique« fort: die Emanzipation des Schlagwerks im Rahmen des großen Orchesters. Keiner der nachfolgenden Komponisten, der nicht – auf wie unterschiedliche Weise auch immer – in dieser Richtung weitergegangen wäre; Liszt und Wagner, Verdi, Brahms, Tschaikovsky, Mahler, Strauss und wen man sonst noch heranziehen mag.
Freilich blieb der Weg zu einer selbständigen Perkussionsmusik noch lang. Er führt unmittelbar ins 20. Jahrhundert. Stravinskys »Sacre du Printemps« war vielleicht insofern der bedeutendste Schritt, als hier auch andere Instrumente, Streicher und Bläser, vielfach mit Schlageffekten eingesetzt wurden. Und »Die Geschichte vom Soldaten« stellte erstmals den Schlagzeuger als gleichberechtigten Partner in ein kammermusikalisches Ensemble. Bartók wäre ebenso zu nennen, ferner Darius Milhaud (»Les Choëphores«), George Antheil (»Ballet Mécanique«) und andere. Der wichtigste Bahnbrecher aber wurde Edgar Varèse, dessen »Ionisation« (1931) nun zum ersten Mal reine Schlagzeugbesetzung vorsieht.
Spätestens jetzt waren die künstlerischen Möglichkeiten dieses Mediums in ihrer ganzen Breite und ihrem wahrhaft »unerhörten« Reichtum ausgebreitet. Davon konnten alle Komponisten der nachfolgenden Generation profitieren. Und hier ist der Punkt, an dem die vorliegende Aufnahme ansetzt: »Percussion Today«. Sie will einen Einblick in das weite Spektrum heutiger Schlagzeugkomposition und –interpretation geben.
Wo es den Menschen nach Expression drängt, bedient er sich perkussiver Mittel. Dieser elementaren, anthropologisch gegebenen Seite steht die andere gegenüber: Schlagzeug und Schlagmusik als höchst artifizielle Kunstäußerung. Genauer gesagt, sie stehen sowohl im Rahmen der allgemeinen Kulturgeschichte als auch innerhalb der individuellen Entwicklung am Beginn des Ausdrucksbedürfnisses. Wo es den Menschen nach Expression drängt, bedient er sich perkussiver Mittel.
Dieser elementaren, anthropologisch gegebenen Seite steht die andere gegenüber: Schlagzeug und Schlagmusik als höchst artifizielle Kunstäußerung. Genauer gesagt, sie stehen sich nicht unvermittelt gegenüber, sondern bedingen einander. Etwas vom Ursprünglichen, vom vitalen Elan bleibt ja der Musik für Schlagzeug selbst da erhalten, wo sie differenzierteste kompositorische Techniken einbezieht.
Die lange Entwicklung bleibt über viele Jahrhunderte nur indirekt nachvollziehbar. Bild- und Schriftquellen künden vom hohen Stellenwert, den das Schlagzeug in der Musikgeschichte einnahm. Die Spielmannsmusik des Mittelalters, die höfischen Feste ebenso wie die Vergnügungen der Bürger und Bauern waren von Schlagzeugklängen begleitet, vor allem auch der ganze militärische Bereich.
Dabei spiegelt die Geschichte der Schlaginstrumente auf eindrückliche Weise das Wechselspiel zwischen den kulturellen Sphären – geographisch (etwa die Übernahme maurischer Instrumente ins Europäische) und soziologisch (Vermischung von volkstümlichem und aristokratischem Instrumentarium); und diese Tendenz blieb bis in die neueste Zeit erhalten: kein anderer Bereich der Kunst ist so für fruchtbare Einflüsse und Anregungen offengeblieben wie dieser Zweig der Musik.
Aus der dienenden Rolle, die das Schlagwerk in der Kunstmusik zunächst einnahm, als Begleitung und Akzentuierung, als Symbol des Feierlichen (»Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten!« bei Bach), als exotische Farbe (Mozarts Janitscharenklänge) oder spezielles Kolorit (Haydns »Militärsymphonie«), zur Ausdruckssteigerung oder als unerwarteter »Knalleffekt« (Haydns berühmter Paukenschlag) – aus dieser Rolle erwuchsen dem Schlagzeug bald eigenständige Aufgaben.
Was Beethoven und mit ihm die französische Revolutionsmusik, ebenso die Oper seit Cherubini und Rossini begonnen hatten, setzte der größte Instrumentationsmeister, Hector Berlioz, in seiner »Symphonie fantastique« fort: die Emanzipation des Schlagwerks im Rahmen des großen Orchesters. Keiner der nachfolgenden Komponisten, der nicht – auf wie unterschiedliche Weise auch immer – in dieser Richtung weitergegangen wäre; Liszt und Wagner, Verdi, Brahms, Tschaikovsky, Mahler, Strauss und wen man sonst noch heranziehen mag.
Freilich blieb der Weg zu einer selbständigen Perkussionsmusik noch lang. Er führt unmittelbar ins 20. Jahrhundert. Stravinskys »Sacre du Printemps« war vielleicht insofern der bedeutendste Schritt, als hier auch andere Instrumente, Streicher und Bläser, vielfach mit Schlageffekten eingesetzt wurden. Und »Die Geschichte vom Soldaten« stellte erstmals den Schlagzeuger als gleichberechtigten Partner in ein kammermusikalisches Ensemble. Bartók wäre ebenso zu nennen, ferner Darius Milhaud (»Les Choëphores«), George Antheil (»Ballet Mécanique«) und andere. Der wichtigste Bahnbrecher aber wurde Edgar Varèse, dessen »Ionisation« (1931) nun zum ersten Mal reine Schlagzeugbesetzung vorsieht.
Spätestens jetzt waren die künstlerischen Möglichkeiten dieses Mediums in ihrer ganzen Breite und ihrem wahrhaft »unerhörten« Reichtum ausgebreitet. Davon konnten alle Komponisten der nachfolgenden Generation profitieren. Und hier ist der Punkt, an dem die vorliegende Aufnahme ansetzt: »Percussion Today«. Sie will einen Einblick in das weite Spektrum heutiger Schlagzeugkomposition und –interpretation geben.
Rezensionen
R.Schulz in FonoForum 6/86: »Hier gelingt überzeugend die Vermittlung demonstrativen Vorzeigens von Schlageffekten mit einer impulsiv angespannten Ausdruckshaltung.Nicht minder ist auf einen zweiten erfreulichen Aspekt hinzuweisen: auf die Qualität der Ausführenden. ... Die Musik bleibt lebendig und überträgt ihre Innenspannung unmittelbar auf den Hörer.«- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Hermann Regner: Changing Patterns For 8 Congas
- 2 Leo Brouwer: Variantes Für Einen Schlagzeuger
- 3 Hans Werner Henze: Five Scenes From The Snow Country
- 4 Werner Heider: Galerie Für Schlagzeug-Quartett I-Xii
- 5 Wilfried Hiller: Katalog IV Für Schlagzeug
Percussion Today
EUR 13,99*