Gavin Bryars: After the Requiem
After the Requiem
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +The Old Tower of Löbenicht; Alaric Or II; Allegrasco
- Künstler: Bill Frisell, Alexander Balanescu, Musker, Hinnigan, Heaton, Smith, Bryars, Allen, Limbrick, Parker, Sulzmann, Warleigh, Arguelles
- Label: ECM, DDD, 1990
- Erscheinungstermin: 6.4.2005
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Das Betreten des Territoriums von Gavin Bryars ist wie eine Heimkehr, so vertraut sind die Morpheme, mit denen er seine musikalische Sprache komponiert. Als eine der bedeutendsten Aufnahmen im Bryars-Katalog bietet diese Scheibe eine schöne Zusammenfassung seiner temperamentvollen und nostalgischen Sensibilität.
After the Requiem" stammt aus dem Jahr 1990 und folgt auf das "Cadman Requiem" aus dem Jahr zuvor. Nach der Fertigstellung des Requiems, das zum Gedenken an Bryars' Freund Bill Cadman für das Hilliard Ensemble geschrieben wurde, schlug Manfred Eicher vor, dass Bryars aus den verborgenen Fasern des Requiems ein instrumentales Nachspiel spinnen sollte, und so entstand das Titelstück dieses grüblerischen und wunderschönen Albums. In der Besetzung für zwei Bratschen, Cello und E-Gitarre bietet After the Requiem eine ganz eigene Sicht auf den Zustand der Trauer, den es so liebevoll wiedergibt. Wie die kiesigen Streicher, die das Stück eröffnen, ist die Stimmung rau und grenzenlos. Frisells Gitarre durchdringt die Dunkelheit wie das Nordlicht mit einem langsamen und schimmernden Feuer, das gespenstische Lebenskraft in den Abendhimmel bläst. Die Saiten gewinnen an Schwung, als wollten sie die Gitarre in Richtung Horizont treiben, um die Erinnerung an einen nicht mehr wiederzugewinnenden Nachmittag zu verfolgen. Frisell spielt, als würde er die Gitarre streicheln, und entlockt ihr eine verstärkte Nahrung, die den stimmlichen Hunger seiner Begleitung nährt. Wo die Streicher die Stimmen zu imitieren scheinen, imitiert die Gitarre die Streicher, ad infinitum. Etwa in der Mitte des Stücks verlangsamt sich das Tempo und gräbt sich noch tiefer in den kontemplativen Boden ein, bis Frisell dem unteren Register seiner Axt einige knirschende tiefe Töne entlockt. Was in einem kräftiger gespielten Power-Akkord nur eine verlorene Stimme wäre, klingt hier mit der Demut des Flehens. Schon bald lässt die Gitarre substanziellere Töne hören und wechselt zu einer Luftaufnahme derselben Landschaft. Die Erde weicht zurück und leitet zum schönsten Moment des Stücks über, in dem die Gitarre von einem hohen Ton abfällt. Man kann hören, ja fast schmecken, mit welcher Akribie diese Aufführung durchgeführt wurde. Die Musik verklingt, als ob sie einen Geist in ein Reich entlässt, in dem das Leben von selbst weitergeht. Die Kontinuität zwischen den Instrumenten ist hier so groß, dass es fast keine hörbaren Lücken zwischen ihnen gibt. Und während alle Musiker mit vollendeter Anmut spielen, ist Frisell geradezu verblüffend. Trotz des ausgefeilten Charakters des Stücks war es, wie Bryars in seinem Aufnahmetagebuch deutlich macht, das Ergebnis vieler Verfeinerungen und Experimente seitens Frisell, der eng mit dem Komponisten zusammenarbeitete, um die ideale Wirkung zu erzielen.
After the Requiem" stammt aus dem Jahr 1990 und folgt auf das "Cadman Requiem" aus dem Jahr zuvor. Nach der Fertigstellung des Requiems, das zum Gedenken an Bryars' Freund Bill Cadman für das Hilliard Ensemble geschrieben wurde, schlug Manfred Eicher vor, dass Bryars aus den verborgenen Fasern des Requiems ein instrumentales Nachspiel spinnen sollte, und so entstand das Titelstück dieses grüblerischen und wunderschönen Albums. In der Besetzung für zwei Bratschen, Cello und E-Gitarre bietet After the Requiem eine ganz eigene Sicht auf den Zustand der Trauer, den es so liebevoll wiedergibt. Wie die kiesigen Streicher, die das Stück eröffnen, ist die Stimmung rau und grenzenlos. Frisells Gitarre durchdringt die Dunkelheit wie das Nordlicht mit einem langsamen und schimmernden Feuer, das gespenstische Lebenskraft in den Abendhimmel bläst. Die Saiten gewinnen an Schwung, als wollten sie die Gitarre in Richtung Horizont treiben, um die Erinnerung an einen nicht mehr wiederzugewinnenden Nachmittag zu verfolgen. Frisell spielt, als würde er die Gitarre streicheln, und entlockt ihr eine verstärkte Nahrung, die den stimmlichen Hunger seiner Begleitung nährt. Wo die Streicher die Stimmen zu imitieren scheinen, imitiert die Gitarre die Streicher, ad infinitum. Etwa in der Mitte des Stücks verlangsamt sich das Tempo und gräbt sich noch tiefer in den kontemplativen Boden ein, bis Frisell dem unteren Register seiner Axt einige knirschende tiefe Töne entlockt. Was in einem kräftiger gespielten Power-Akkord nur eine verlorene Stimme wäre, klingt hier mit der Demut des Flehens. Schon bald lässt die Gitarre substanziellere Töne hören und wechselt zu einer Luftaufnahme derselben Landschaft. Die Erde weicht zurück und leitet zum schönsten Moment des Stücks über, in dem die Gitarre von einem hohen Ton abfällt. Man kann hören, ja fast schmecken, mit welcher Akribie diese Aufführung durchgeführt wurde. Die Musik verklingt, als ob sie einen Geist in ein Reich entlässt, in dem das Leben von selbst weitergeht. Die Kontinuität zwischen den Instrumenten ist hier so groß, dass es fast keine hörbaren Lücken zwischen ihnen gibt. Und während alle Musiker mit vollendeter Anmut spielen, ist Frisell geradezu verblüffend. Trotz des ausgefeilten Charakters des Stücks war es, wie Bryars in seinem Aufnahmetagebuch deutlich macht, das Ergebnis vieler Verfeinerungen und Experimente seitens Frisell, der eng mit dem Komponisten zusammenarbeitete, um die ideale Wirkung zu erzielen.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 After the Requiem
- 2 The old Tower of Löbenicht
- 3 Alaric I & II
- 4 Allegrasco