Claude Loyola Allgen: Sonate für Violine solo auf 3 CDs

Claude Loyola Allgén ist eine der rätselhaftesten Figuren der schwedischen Musikgeschichte. Als zeitweiliges Mitglied der so genannten Montagsgruppe in den 1940er Jahren (neben z. B. Ingvar Lidholm) erhielt er Unterricht von Karl-Birger Blomdahl und Hilding Rosenberg. Sowohl als Komponist als auch als Mensch war Allgén jedoch sehr eigenwillig und führte eine sehr isolierte Existenz. Geboren als Klas-Thure Allgén, änderte er seinen Namen, als er 1950 zum Katholizismus konvertierte. Auch wenn seine Pläne, Priester zu werden, im Sande verliefen, prägte seine spirituelle Suche seine Musik in hohem Maße weiter. Da er das Leben eines Einsiedlers führte, blieb er außerhalb der Kreise, die normalerweise zur Aufführung und Veröffentlichung seiner Musik beigetragen hätten, und bei seinem Tod wurde ein Teil seiner musikalischen Manuskripte durch einen Brand zerstört. Die erhaltenen Werke haben den Ruf, unspielbar zu sein, und zeichnen sich oft durch ihre große Länge und Komplexität aus. In seinen Linernotes beschreibt Ulf Wallin seine Reaktionen auf Allgéns riesige Sonate für Violine solo, die 1989 komponiert wurde, sowie die Herausforderungen bei der Aufnahme: Die Sonate vereinigt alle denkbaren Gegensätze: emotional und hochintellektuell, fromm und heidnisch, lyrisch und dramatisch. Sie enthält alle Facetten der Seele und ist gerade deshalb brillant konstruiert, ein natürliches und organisches Gebilde, ein architektonisches Meisterwerk. Es umfasst die gesamte Entwicklung der Musik seit der Renaissance, nicht nur rein musikalisch, sondern auch intellektuell und spirituell ... Es ist eine Pilgerreise durch und eine Auseinandersetzung mit der Musik in ihrer Gesamtheit, die sich nicht an Konventionen hält und keine Grenzen anerkennt. Das umfangreiche Booklet (72 Seiten) enthält auch eine Analyse des Werks durch den Musikwissenschaftler Peter Holmberg, der Allgéns Stil als "sehr ausdrucksstark und breit gefächert" beschreibt... Er nutzt die gesamte chromatische Skala, ohne an eine serielle Technik gebunden zu sein. Ein wichtiges Prinzip ist sein Streben nach konsequenter Verwendung der 'Totalchromatik' - ein Intervall oder eine Stufe der Tonleiter mit den dazwischen liegenden Noten zu füllen, so dass alle zwölf Töne verwendet werden. Das gleiche Bestreben beeinflusst das formale Schema und führt zu einer fast manischen Tendenz, jeden noch so kleinen Winkel der Komposition mit konstanter motivischer Arbeit zu füllen.